Die Frau am Herd und bei den Kindern. Kuchen backen, Wäsche waschen. Immer freundlich lächeln. Die Männer gehen "richtig" arbeiten. Die Frauen sollen schweigen, wenn sie bedrängt, genötigt oder missbraucht werden? Die Männer in einer Position der Macht, die nirgends ein Ende hat?
Gott sei Dank haben sich diese Dinge und Verhaltensweisen über die letzten Jahrhunderte geändert. Und nun, da wir wieder und wie jedes Jahr den Weltfrauentag begehen, können Frauen und Mädchen genau das feiern. Der Tag entstand als eine Initiative, die für Gleichberechtigung sowie das Wahlrecht der Frauen kämpfte. Erstmals fand dieser Tag am 19. März 1911 statt. Das ist jetzt 111 Jahre her und es hat etwas genützt. Denn Frauen dürfen nun schon seit einigen Jahren wählen. Frauen können Berufe ergreifen, von denen sie früher nicht einmal wussten, dass es diese Berufe gibt. Frauen können sich besser wehren, weil Gerichte ihnen mittlerweile zuhören, wenn es etwa um sexuelle Belästigung oder um Mobbing geht. Es ist also alles gut geworden.
Oder doch nicht? Denn so einfach ist es leider nicht. Es ist vieles besser geworden. Doch es geht nicht mehr nur um ein Wahlrecht oder die Gleichberechtigung vor dem Gesetz. Jetzt geht es um Gleichstellung. Die alten Ideen eines Mann-Frau-Verhältnisses sind für uns, die kommende Generation, erledigt. Wir wollen nicht nur gleiche Rechte. Wir wollen etwas bewegen in dieser Welt. Und zwar mit genauso guten Arbeitsplätzen, wie Männer sie bekommen, und auch mit dem gleichen Gehalt. Dafür ist noch viel zu tun. Und hoffentlich vergehen nicht mehr zu viele Frauentage, bis das erreicht ist. Heute ist dieser Tag zwar nicht mehr so notwendig wie noch vor 70 Jahren, dennoch ist es wichtig, dass es ihn gibt. Frauen und junge Mädchen werden durch ihn gehört und gesehen und das ist gut so. Denn es kommt eine Welle an aufstrebenden jungen Frauen, die Großes erreichen und schaffen wollen.
Lola Flieher ist 17 Jahre alt, kommt aus der Stadt Salzburg und ist Schülerin des Gymnasiums der Ursulinen.