Du bist zwischen 12 und 17 Jahre alt und liebst das Kino? Ich tu das jedenfalls und habe für Gleichgesinnte gute Informationen, wie man zum Beispiel erfährt, wie lange es dauern kann, einen Kinofilm zu drehen, und wie sich die Darsteller, insbesondere Kinder, während der Dreharbeiten verändert haben.
Alle drei Wochen findet im Online-Kino-Club der Akademie des Österreichischen Films ein gemeinsames Onlinetreffen mit Filmgeeks, also Filmfans, aus ganz Österreich statt und das ermöglicht den Austausch untereinander sowie den Blick hinter die Kulissen der Regisseurinnen und Regisseure, Schauspielerinnen und Schauspieler sowie der Filmcrew, die ebenfalls an den Treffen teilnehmen.
Das Ganze läuft so ab: Man bekommt eine Woche vor dem Treffen einen kostenlosen Streaminglink für den jeweiligen österreichischen oder europäischen Film sowie eine Einladung zur Online- diskussion, in der man die Filmschaffenden alles fragen kann, was man will. Diese findet immer an einem Samstag um 10.30 Uhr statt, also hat man genug Zeit zum Ausschlafen.
Hintergrund dieses Kinoclubs ist es, Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, sich mit Gleichgesinnten ins österreichische Filmschaffen zu vertiefen - auch wenn sie in ländlichen Regionen ohne Zugang zum Kino leben oder nicht über die finanziellen Ressourcen für einen regelmäßigen Kinobesuch verfügen. Zudem soll auch das kritische Urteilsvermögen anhand des Mediums Film geschult, die freundliche Auseinandersetzung mit anderen Meinungen und neuen Perspektiven geübt sowie das Bewusstsein für das europäische Filmerbe gestärkt werden.
Das mag jetzt zwar sehr pädagogisch und hochtrabend klingen, doch um ehrlich zu sein, trifft es die Sache ziemlich auf den Punkt. Jede und jeder kann sich mit einem E-Mail an kinoclub@oesterreichische-filmakademie.at anmelden. Man muss kurz beschreiben, wieso man gerne dabei sein möchte. Unter den regelmäßig Teilnehmenden werden auch Kinokarten, Kinogutscheine oder Festivalteilnahmen verlost.
Falls das jemandem zu zeitintensiv ist, aber die Filmbegeisterung trotzdem ausgelebt werden will, gibt es eine andere Möglichkeit, in die Filmwelt einzutauchen. Der EFA Young Audience Award 2022 findet am 13. November 2022 statt und ermöglicht es, kostenlos größtenteils noch unveröffentlichte Filme zu sehen, um dann für die jeweiligen Favoriten abzustimmen. Und mit etwas Glück bekommt diese Favoritin oder dieser Favorit die Auszeichnung für den besten europäischen Kinder- bzw. Jugendfilm des Jahres verliehen.
Und das geht so: Von einem Expertenkomitee werden drei nominierte Spielfilme ausgewählt, die anschließend von rund 3600 Jugendlichen aus 38 Ländern angesehen und diskutiert werden. Danach geben alle ihre Stimme ab. Der beste Film wird schließlich gekürt.
Im Vorjahr war ich dabei, und ich werde alles daransetzen, auch 2022 wieder Teil dieser Jury sein zu dürfen. Es hat sich toll angefühlt, mitzubestimmen, wer einen begehrten Filmpreis bekommt.
Wie beim Kinoclub lernt man auch hier die Filmverantwortlichen, also das Regieteam sowie die Schauspielerinnen und Schauspieler, kennen und diese erzählen einem - auf Englisch -, wie sie zum Beispiel auf eine bestimmte Filmidee gekommen sind. Für all jene, die noch nicht allzu gut Englisch verstehen - und zu jenen zähle ich mich auch -, gibt es jemanden, der übersetzt oder die Fragen der interessierten Jugendlichen an das jeweilige Mitglied der Filmcrew auf Englisch stellt. Also keine Panik, wenn man etwas nicht verstehen sollte oder sich nicht traut, seine Frage auf Englisch zu stellen.
Ich finde den EFA Young Audience Award eine coole Sache, weil man dadurch selbst mitbestimmen darf, welcher Film wirklich den Preis verdient hat. Das fühlt sich für mich ehrlich gesagt schon ganz besonders an.
Julia Lüftner ist 13 Jahre alt, kommt aus Oberndorf und besucht die 4. Klasse des Musischen Gymnasiums in Salzburg.