Die vielen Besucher beim jährlichen Bischofshofener Amselsingen sind immer wieder von der herzlichen Aufnahme begeistert, die maßgeblich von den Hochgründeckern geprägt ist. In der festlichen Tracht begrüßen sie die Gäste, weisen die Plätze an und sind in vielfältiger Form Garanten für einen reibungslosen Ablauf. Mit dabei auch Bürgermeister Jakob Rohrmoser, viele Jahre selbst Plattler und Tänzer bei den Hochgründeckern, und Rupert Steiner, Obmann des Trachtenvereins. 1905 fand sich in Bischofshofen eine gemütliche Runde zusammen, die überlieferte Volkstänze, Schuhplattler und Lieder neu belebte und damit bei der Bevölkerung großen Anklang fand. Daraus gründete sich 1907 der erste Pongauer Gebirgstrachten-Erhaltungsverein, der sich nach bayerischem Muster um die Wiederbelebung und Erneuerung der heimischen Tracht bemühte. Als Vereinslokal diente eine selbst gebaute Almhütte am Oberen Markt und bei der Fahnenweihe am 3. September 1911 wurde erstmals die historische Pongauer Tracht getragen.
Das grüne Rassröckl mit Silberknöpfen, eine geblümte, schwarzsamtene Weste, ein schwarzer Filzhut, eine Loden- oder Lederhose, blaue Stutzen und das unverkennbare rote Knöpfl im Hemdkragen. Dazu die Frauen im festlichen Miedergewand. Namensgeber des heute rund 250 Mitglieder umfassenden Vereins ist das Hochgründeck, einer der höchsten bewaldeten Berggipfel Europas, mit einem überwältigenden Panoramarundblick über das Salzachtal mit Hochkönig, Tennengebirge und Berchtesgadener Alpen, hin zu den Hohen Tauern mit dem Großglockner und dem Dachsteingebirge.
Ziel vieler Wanderer, die an Spätherbsttagen über verschiedene Themen- und Pilgerwege von Bischofshofen, Wagrain oder Hüttau aufsteigen, ist das auf 1800 Metern gelegene Heinrich-Kiener-Haus, das seit 1999 von Hermann Hinterhölzl bewirtschaftet wird. Ihm verdanken wir eine baulich hochinteressante Friedenskirche, die auf einem besonderen Kraftplatz auf dem Westgipfel errichtet wurde. Bis ins Detail symbolisch gestaltet soll sie friedensstiftend zwischen Menschen aller Völker und Religionen die Harmonie mit der Schöpfung sichtbar machen.
■ Anstelle des wöchentlichen "Hoagascht" auf Servus TV gibt es morgen, Freitag, ab 19.15 Uhr, den ersten Teil vom Bischofshofener Amselsingen. Bertl Göttl reist mit dem künstlerischen Leiter Alexander Maurer und Moderatorin Caroline Koller per Bahn nach Bischofshofen, erlebt den festlichen Abend in der Hermann-Wielandner-Halle und macht einen Abstecher zu den Hochgründeckern auf das Heinrich-Kiener-Haus.
■ Der zweite Teil (Samstag, 19.15 Uhr, bei Servus TV) stellt neben dem Singen und Musizieren den künstlerischen Leiter Alexander Maurer in den Mittelpunkt und wirft einen besonderen Blick auf den Salzburger Viergesang, die Siegergruppe beim Volksliedwettbewerb der "Salzburger Nachrichten".
