Werden Spaßmeldungen aus dem Internet gepostet, erscheint immer öfter ein Warnhinweis. [Satire beginnt hier!] Nutzer sollen durch Satire nicht verwirrt werden, denn das erzeugt Unbehagen und könnte sie davor abschrecken, Werbung zu konsumieren. Dieser Warnhinweis ist richtig und wichtig, denn durch das Fehlen nonverbaler Kommunikation werden Inhalte oft falsch gedeutet, meinen Experten. Daher will Facebook auch die Einführung weiterer Kennzeichen prüfen, die den Nutzern die Einordnung von Bildern und Postings in das eigene Weltbild erleichtern:
Als nächstes Kennzeichen wird der Vermerk "Fake-Friend" geprüft. Keine Sorge, das ist nichts Anrüchiges, das klingt nur ähnlich. Ein "Fake-Friend" ist ein Mensch, mit dem man zwar auf Facebook befreundet ist, den man aber gar nicht kennt, den man noch nie gesehen hat und mit dem man deshalb auch nicht intim gewesen sein kann. Das Kennzeichen soll notorische Freundesammler und andere Facebook-Alphatiere entlarven. Treffen wird es vor allem Politiker und Unternehmen, die sich ihre Freunde bei Agenturen kaufen, um Beliebtheit vorzutäuschen.
Ebenfalls in Diskussion steht das Kennzeichen "Home-Made". Angeblich selbst zubereitete Speisen werden vielfach auf Facebook gepostet. Nun soll geprüft werden, ob das Bild, auf dem das angeblich hausgemachte Mahl zur Schau gestellt wird, tatsächlich echt ist. Nicht selten sind Facebook-Nutzer über die wahren Kochkünste ihrer Facebook-Freunde enttäuscht. Nutzer Manni über seine Facebook-Freundin Sabsi: "Im Internet hat alles so appetitlich ausgesehen, aber in echt war ich angewidert." Bei Facebook kann man sich daher auch eine erweiterte Kennzeichnung bis hin zur Beglaubigung von Selbstporträts vorstellen.
Um die Glaubwürdigkeit von Aussagen weiter zu hinterfragen, hat Facebook auch ein Verfahren patentieren lassen, das indirekt das Wissen von Geheimdiensten anzapft. Gemessen wird dazu die Zeit zwischen dem Absetzen eines Facebook-Postings durch den Nutzer und der Ankunft auf dem Facebook-Server. Die vereinfachte Theorie dazu: Je länger diese Zeitspanne ist, desto mehr Prüfroutinen hat das Posting in den Rechenzentren der Geheimdienste durchlaufen. Wenn Geheimdienste länger über eine Aussage nachdenken, dann ist sie zweifelhaft und daher auch unglaubwürdig. Besonders vertrauenswürdige Aussagen sollen das Kennzeichen "approved" bekommen. Das ursprüngliche Qualitätssiegel "NSA approved" wurde nach diversen Skandalen als unpassend zurückgestellt.
Schlussendlich sollen auch Nutzer die Möglichkeit bekommen, ihre oft obskuren Postings selbst zu beglaubigen. Das "faithful"-Kennzeichen soll aber nicht allen Nutzern zugänglich sein. Nur wer mit überdurchschnittlich vielen vertrauenswürdigen Menschen befreundet ist, soll die Möglichkeit erhalten, dieses Kennzeichen selbst zu setzen. Dazu werden von Facebook besonders vertrauenswürdige Menschen ernannt, die dann im Schneeballsystem Freunde und Bekannte nominieren können. Man hat ausgerechnet, dass diese Nominierungswelle bereits nach 2,7 Tagen über alle Nutzer geschwappt wäre. Damit hätte Facebook das schnellste Verfahren, um die Glaubwürdigkeit von mehr als einer Milliarde Menschen zu durchleuchten.
Datenschützer haben wie immer jede Menge Bedenken gegen diese zusätzliche Kennzeichnung von Postings durch Facebook. Sie sehen darin einen massiven Eingriff in das soziale Gefüge einer Gesellschaft. Nicht näher genannte Experten sehen in den zusätzlichen Auszeichnungsmöglichkeiten allerdings kein Problem. Je mehr dieser Kennzeichen ersonnen werden, desto unglaubwürdiger werden die Kennzeichen selbst - man denke nur an die zahlreichen Umwelt- und Biosiegel.
Übrigens: Haben Sie den Warnhinweis im Text gesehen? Der war echt!


