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Da capo für Mozart

Ines Hinterkörner

Der Wiener Praterstern ist kein Ort, der zum Verweilen einlädt. Ein Bahnhof mit allem, was dazu gehört: Touristen, Pendler, Umsteiger, Aussteiger, Einsteiger, Gestrandete aller Arten. Ein Ort, den man am besten schnell, mit gesenktem Kopf und angelegten Ohren durchquert. Immer? Nicht immer.

Kürzlich hat man statt dem sonst üblichen Sound aus an- und abfahrenden Bussen und Straßenbahnen, Geschrei, Gelächter und Ghettoblaster himmlische Töne gehört. Der Grund? Zwei junge Frauen, die da stehen und, mit Musik aus dem Kassettenrekorder (allein das ist bemerkenswert), ein Duett von Mozart singen! Das raue Pflaster wird weicher, es ist fast andächtig still. Die Macht der Musik. Zauberhaft! Da capo! Bitte!