Es ist die 19. Saison der Intendanz von Tausendsassa Werner Auer, der wieder selbst in seiner Produktion eine Hauptrolle übernimmt, das Bühnenbild entworfen hat und Regie führt. 19 Jahre hat Jean Valjean, Protagonist des Musicals, im Gefängnis verbracht - Zufall oder Zusammenhang, wie auch immer.
Wer nach Staatz fährt, weiß, was ihn erwartet: zum Beispiel der späteste Vorstellungsbeginn (20.30 Uhr), das späteste Vorstellungsende (Mitternacht). Eine gut frequentierte Gastronomiemeile. Viele ambitionierte junge Kräfte und einige etablierte Profis. Eine festungsartige Breitwandbühne mit vielen Treppen und ein paar Türen, eine pompöse Aufführung mit Live-Orchester, das in einem seitlich der Bühne situierten Anbau mit Panoramafenster platziert ist.
In der Rolle des Law&Order-Manns Javert kann Auer mit gewohnter Präsenz und wohl auch der stimmlich überzeugendsten Leistung des Abends punkten. Seinen kongenialen Widerpart als Jean Valjean findet er in Marius Merstein-MacLeod, ebenfalls genrebewährt. In epischer Breite rollt das sich über viele Jahre erstreckende Geschehen ab, viele Mitwirkende bevölkern die ausladende Bühne, die zahlreiche Schauplätze imaginiert. Die akustische Qualität erlaubt wenig differenzierte Zwischentöne. Die Ruine Staatz und die imposanten Felsen sind heuer beleuchtet und ergänzen das Bühnenbild im Hintergrund.
Der Publikumsgeschmack scheint jedenfalls erfüllt: Praktisch alle Vorstellungen sind bereits ausverkauft, am 5. August gibt es einen Zusatztermin, am 12. August eine "Musicalgala unter Sternen" zum Abschluss. Für 2019 - zum 20-Jahre-Jubiläum - kündigt Auer die österreichische Erstaufführung von Frank Wildhorns Musical "Der Graf von Monte Christo" an.
SERVICE: Vorstellungen bis 11. August, Information und Tickets: www.felsenbuehne-staatz.at