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Friedl, Frank und Gelatin bespielen 2019 die Kunsthalle

Im Zuge der Präsentation der Ausstellung "Keep me close to you" der beiden Trägerinnen des Preises der Kunsthalle Wien 2018 stellte der im März scheidende Direktor Nicolaus Schafhausen am Dienstagvormittag auch das kommende Jahresprogramm vor, das größtenteils ohne ihn umgesetzt wird und gemeinsam mit seinem Team erarbeitet wurde.

Schafhausen stellte das Jahresprogramm vor
Schafhausen stellte das Jahresprogramm vor

Den Anfang macht bereits ab 14. Dezember Annette Kelm mit der Ausstellung "Tomato Target" in der Kunsthalle im Museumsquartier. Der Fokus der Schau soll dabei auf jenen Werken der deutschen Fotografin liegen, "in denen Architektur, Design oder Konstellationen scheinbar alltäglicher Dinge sich als visuelle Manifestation komplexer Genealogien erweisen", wie es in der Ankündigung heißt.

Am 20. Februar folgt am Standort am Karlsplatz eine Schau von Heinz Frank, mit der dem "fantastischen Künstler" eine "späte Sichtbarkeit" zuteilwerden soll, wie Schafhausen ausführte. Unter dem Titel "Der Winkel des Endes kommt immer von hinten" wird der Wiener Künstler, der 2019 seinen 80. Geburtstag feiert, "die Winkel 'des Endes' beziehungsweise seiner vier Ecken ebenso thematisieren wie die Doppelgesichtigkeit von Bildern an transluziden Grenzen zwischen Kunst- und Stadtraum".

Ebenfalls einen österreichischen Künstler präsentiert man mit Peter Friedl, dessen schau "Teatro" ab 22. März im Museumsquartier zu sehen ist. Im Fokus stehen dabei eine Reihe von wiederkehrenden Themen in Friedls Oeuvre, die in Form von Videoarbeiten zu erleben sind. In weiterer Folge ist die Schau "Hysterical Mining" im Rahmen der Vienna Biennale geplant (ab 29. Mai), ab 5. Juli folgt eine gemeinsame Ausstellung des Künstlerkollektivs Gelatin mit Liam Gillick mit dem Titel "Stinking Dawn". Ab 30. Oktober ist die Gruppenschau "Time Is Thirsty" zu sehen, am 13. November folgt am Karlsplatz eine Würdigung der Arbeit von Andreas Fogarasi.

Ab Mittwoch sind in der Kunsthalle am Karlsplatz Arbeiten der Preisträgerinnen des diesjährigen Preises der Kunsthalle Wien zu erleben. Unter dem Titel "Keep me close to you" erörtern die aus Taiwan und China stammenden Künstlerinnen Ting-Jung Chen und Hui Ye auf unterschiedliche Weise "aktuelle und historischen Formen des Transfers immaterieller Güter über die jeweiligen politischen und ideologischen Grenzen dieser beiden Länder hinaus".

So veranschaulicht die aus Taiwan stammende Ting-Jung Chen, die in Wien an der Akademie der bildenden Künste studiert hat, in ihrer großformatigen Soundinstallation "You Are the Only One I care About (whisper)" das Phänomen propagandistischer Strategien: Dabei nimmt sie Bezug auf haushohe "Broadcast Walls", die in ostasiatischen Grenzgebieten zwischen sozialistischen und kapitalistischen Ländern die jeweils andere Seite mit Parolen und Liedern beschallen.

Mit digitalen Kommunikationsmöglichkeiten wie der chinesischen App WeChat setzt sich die chinesische Künstlerin Hui Ye, die in Wien an der Angewandten studierte, in ihrer 32-minütigen Videoarbeit "Quick Code Service" auseinander. Immer wieder geht es dabei auch um Manipulation und die Regierungspläne eines Social Credit-Systems. Juryvorsitzender Gerald Bast (Rektor der Universität für angewandte Kunst) freute sich bei der Pressekonferenz über die universitätsübergreifende Zusammenarbeit und die Sichtbarmachung junger Künstler. Für die Zukunft würde er sich wünschen, weitere Partner zu gewinnen, um die Auszeichnung und damit Nachwuchsförderung nachhaltig abzusichern.

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