Im Moment sei es in Russland nicht möglich, sich kritische Theaterstücke anzusehen. "Es gibt keine Freiheit. Und wenn es keine Freiheit gibt, kannst du nichts sagen", sagte Serebrennikow. Der Theater-, Opern- und Filmregisseur war 2017 verhaftet und unter Hausarrest gesetzt worden. Bei einem umstrittenen Prozess wegen angeblicher Veruntreuung von Geldern 2020 verurteilte ihn die russische Justiz zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe.
Im Jänner durfte Serebrennikow überraschend für Proben nach Hamburg reisen. Seine Tschechow-Inszenierung "Der schwarze Mönch" eröffnet im Juli das Theaterfestival in Avignon. Beim Filmfestival in Cannes läuft im Mai außerdem sein Film "Tchaikovsky's Wife" im Wettbewerb. In der kommenden Saison wird Serebrennikow zwei Theaterstücke am Hamburger Thalia Theater zeigen, darunter eine Neuinterpretation seiner Inszenierung "Barocco. Ein musikalisches Manifest".