SN.AT / Kultur / Allgemein / Kultur

Pläne für Restaurierung von Medici-Geheimgang vorgestellt

Ab 2021 werden schätzungsweise eine halbe Million Besucher pro Jahr den aus dem 16. Jahrhundert stammenden 750 Meter langen Medici-Geheimgang quer durch Florenz besichtigen können. Dies berichtete Uffizien-Direktor Eike Schmidt bei einer Pressekonferenz am Montag in Florenz, bei dem das Restaurierungsprojekt für den "Corridoio Vasariano" genannten Geheimgang vorgestellt wurde.

Schmidt berichtete bei Pressekonferenz von Restaurierungsprojekt
Schmidt berichtete bei Pressekonferenz von Restaurierungsprojekt

Die Restaurierung wird eineinhalb Jahre dauern und zehn Millionen Euro kosten. Das Wirtschaftsministerium wird in den nächsten Monaten die Bauarbeiten ausschreiben. Der Geheimgang, der 2016 aus Sicherheitsgründen geschlossen worden war, wird ab 2021 von Dienstag bis Sonntag zu besichtigen sein. Dafür muss ein Ticket erworben werden, das 45 Euro in der Hochsaison und 20 Euro in den anderen Monaten des Jahres kosten wird. Schulklassen wird ein Gratis-Zugang garantiert. Geplant ist die Einführung eines ausgedehnten Tickets, dank dem Touristen Palazzo Vecchio, die Uffizi-Museen, den Geheimgang, Palazzo Pitti, die Boboli-Gärten und die Festung Forte Belvedere besichtigen können.

"Wir wollen, dass dieses außerordentliche Erbgut jedem Besucher in voller Sicherheit zugänglich wird", sagte Schmidt, der im kommenden November die Leitung des Kunsthistorischen Museums (KHM) in Wien übernimmt. In der Vergangenheit wurde das "Corridoio Vasariano" nur bei Besuchen von Prominenten in Florenz geöffnet.

Bei dem Geheimgang handelt es sich um ein einzigartiges Bauwerk, mit dessen Hilfe die mächtige Medici-Familie in der Innenstadt ungesehen spionieren konnte. Mit der Anlage war der Architekt und Künstlerbiograf Giorgio Vasari im Jahre 1565 von Herzog Cosimo I. dei Medici beauftragt worden.

Der Geheimgang verläuft unter den Dächern der Stadt vom Palazzo Vecchio zum Palazzo Pitti und führt auch über den Ponte Vecchio. Eine Attraktion sind die 800 Gemälde, die längs des stellenweise nur einen Meter breiten Korridors an den Wänden hängen. Mit einem halbstündigen Fußmarsch müssen Interessenten rechnen, um das Bauwerk zu durchqueren.

KULTUR-NEWSLETTER

Jetzt anmelden und wöchentlich die wichtigsten Kulturmeldungen kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.