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David Bowie kündigte Tod in Single an

Einer der vielseitigsten Musiker der vergangenen Jahrzehnte ist tot: Die britische Pop-Ikone David Bowie starb im Alter von 69 Jahren an Krebs.

Die Nachricht löste eine Schockwelle nicht nur in der Musikwelt aus. Zahlreiche Kollegen und Fans erwiesen dem Künstler auf diversen Social-Media-Kanälen die Ehre.

Bowie sei "nach einem mutigen 18-monatigen Kampf gegen den Krebs im Kreis seiner Familie friedlich verstorben", hieß es in der Mitteilung, die auf Bowies Seiten in den Online-Netzwerken Facebook und Twitter stand. Die Familie bitte darum, ihr Zeit zur Trauer zu gewähren und die Privatsphäre zu respektieren. Bowies Sohn Duncan Jones bestätigte die Nachricht auf Twitter. Erst am Freitag war zu Bowies 69. Geburtstag sein 25. Studioalbum "Blackstar" erschienen.

"Look up here, I'm in heaven" In der daraus entnommenen Single "Lazarus" kündigte Bowie seinen Tod offenbar an. "Look up here, I'm in heaven", singt der Popstar zu Beginn des erst vor Tagen veröffentlichten Songs. Und später heißt es in dem Lied: "Oh I'll be free, just like that bluebird". Im Videoclip dazu sieht man Bowie u.a. in einem Krankenhausbett und wie sein Körper darüber schwebt. "Sein Tod war nicht anders als sein Leben - ein Kunstwerk", sagte Produzent und Freund Tony Visconti.

Mit dem Lied "Space Oddity" über einen Astronauten, der im Weltraum verloren geht, hatte Bowie im Jahr 1969 international Aufsehen erregt. Zu seinen größten Hits wurden "Changes" (1971), "Heroes" (1977), "Ashes to Ashes" (1980) und "Let's Dance" (1983). Bowie verkaufte Schätzungen zufolge 140 Millionen Tonträger weltweit, allein sein erfolgreichstes Album "Let's Dance" verkaufte sich sieben Millionen Mal.

Androgyn, schillernd und prägend Der Musiker wurde am 8. Jänner 1947 als David Robert Jones im Londoner Stadtteil Brixton geboren, 1966 gab sich er sich den Künstlernamen David Bowie. In den 70er Jahren prägte Bowie maßgeblich die britische Musikszene mit und eroberte auch die USA. Er spielte mit den Geschlechterrollen und inszenierte sich als schillernde androgyne Figur Ziggy Stardust und als streng aussehender Thin White Duke. Bowie veröffentlichte mehrere erfolgreiche Alben, darunter "The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars".

Von 1976 bis 1978 lebte Bowie in West-Berlin, wo er mit dem Elektronikpionier Brian Eno drei Alben produzierte. Ein Liebespaar, das er an der Mauer sah, inspirierte ihn zum Lied "Heroes". Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) erklärte, der Titelsong des "Heroes"-Abums sei "zur Hymne unserer damals geteilten Stadt und ihrer Sehnsucht nach Freiheit" geworden. Das Auswärtige Amt twitterte: "Danke, dass Du dabei geholfen hast, die Mauer zum Einsturz zu bringen".

Comeback 2013 nach langer Pause In den 1980er Jahren ging Bowies Erfolgsserie mit den Hits "Let's Dance", "China Girl" und "Modern Love" weiter. Zusammen mit Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger rockte er 1985 in "Dancin' in the Street". In den 1990er Jahren und Anfang der 2000er Jahre experimentierte Bowie mit verschiedenen Popgenres. David Bowie war auch in Filmen zu sehen, wo er Rollen übernahm oder Cameo-Auftritte hatte. 2004 erlitt Bowie während einer Deutschland-Tournee eine Herzgefäß-Verstopfung und ließ sich in Hamburg operieren. Er legte eine lange Pause ein und hatte dann 2013 mit dem Album "The Next Day" ein viel beachtetes Comeback.

Zahlreiche Prominente reagierten bestürzt auf Bowies Tod. "Begabt. Einzigartig. Ein Genie. Einer, der die Dinge verändert", erklärte Popstar Madonna. "Davids Freundschaft war das Licht meines Lebens", schrieb Iggy Pop. Bowies langjähriger Produzent Tony Visconti nannte den Musiker einen "außergewöhnlichen Mann, voller Liebe und Leben". Die Rolling Stones würdigten Bowie als "außergewöhnlichen Künstler" und als "wunderbaren und netten Mann".

Auch in Österreich zeigte man sich bestürzt über das Ableben des Künstlers. Für Wolfgang Kos, Mitbegründer von Ö3-Sendungen wie "Musicbox" und ehemaliger Chef des Wien Museums, war Bowie ein "auf Populärkultur angewandter Andy Warhol", der die Strategie der Konzeptkunst für sich nutzte, um "mit einer Rolle neben sich stehen zu können. Er hat sich nicht von sich selbst auffressen lassen." Auch Filmemacher Rudi Dolezal, der im Rahmen des Albums "Black Tie White Noise" 1992 ein Video mit Bowie drehte, war "schwer geschockt und sprachlos. Ein Großer ist von uns gegangen."

Bowie zuletzt im Oktober 2003 live in Österreich Insgesamt war David Bowie sieben Mal für ein Konzert in Österreich zu Gast, das erste Mal im Rahmen der "Isolar II-Tour" am 22. Mai 1978 in der Wiener Stadthalle. Und genau dort sollte er auch zum letzten Mal seine Stimme in der Alpenrepublik erheben: Am 29. Oktober 2003 gab es "Songs aus allen Perioden", wie der Musiker zum Beginn der Show ankündigte. Zwei für den Sommer 2004 geplante Gigs konnten aufgrund eines eingeklemmten Rückennervs nicht stattfinden.

Im Londoner Stadtteil Brixton legten Fans am Montag Blumen vor einer Wand mit einem Porträt des Künstlers nieder. Bowie hinterlässt seine zweite Ehefrau, das somalische Model Iman, die gemeinsame Tochter Alexandra Zahra Jones und seinen Sohn aus erster Ehe, Duncan Jones. Mit Iman war er seit 1992 verheiratet. Sein Privatleben hielt der Musiker weitgehend verborgen, in der Öffentlichkeit ließ er sich kaum blicken. Laut einem Bericht von BBC News starb er in seiner Wahlheimat New York.

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