Der Mann hat fünf Grammys eingesackt und die Vocals zu einem gigantischen Welthit - "Crazy" von Gnarls Barkley - beigesteuert. Erstmals nach Österreich ist er allerdings nur mit einem wohlprogrammierten Computer und einigen Musik(darstell)ern gekommen: Cee-Lo Green - den wuchtigen Körper in eine an eine Mischung aus katholischer Priesterrobe und islamischer Djellaba erinnernde Gewandung gehüllt - hätte ja grundsätzlich das Zeug zum mitreißenden Party-R'n'B-King. Aber Mit-Klatsch und -Wink-Aufforderungen allein ohne musikalisches Fundament krachen schnell zusammen. Da half auch das Bowie-Cover "Let's Dance" als Opener nichts.
Nach einer halben Stunde schnarrender Vocals über miesem Sound lieferten Cee-Lo und Band wenigstens eine akzeptable Version von "Freak" ab; wenig später allerdings eine eher schwache Performance bei einem seiner - wenigen - eigenen Hits, "Bright Lights Bigger City", lästig gestört von ständigen "Winke-Winke"-Aufforderungen der Band und - wie im gesamten Konzert - von der enervierend flackernden Lightshow. Auch musikalische Anleihen bei Michael Jackson- und Donna Summer-Versatzstücken machten die Show nicht besser.
Nach zwei souligen - und eigentlich erstaunlich guten - Einschüben folgte eine erschreckend unanimierte Version von "Crazy" - "Vollgas" bei dieser Ausnahmenummer hätte den Abend vielleicht noch retten können. Schließlich, mit großem Brimborium: "Fuck You" - passt irgendwie eh zum Abend.
Knapp vor 21.00 Uhr war das Konzert auch schon wieder vorbei - hätte man das gewusst, dann wäre sich eine Übersiedlung noch bei knappem Tageslicht ins Porgy & Bess zur Focusyear 18-Band powered by Wolfgang Muthspiel oder zur Vokalistin Carole Alston ins Jazzland knapp ausgegangen: zu klassem Jazz beim Jazz Fest halt...