Passend zum Weltfrauentag stellte ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner eine "Welt-Frau" vor. Paenda wird für Österreich beim ESC antreten. Zechner betonte, dass es nicht nur mutig, sondern logisch sei, einer Frau die Bühne zu geben, die im Chor begonnen und sich dann in immer neuen Schritten der Musik gewidmet hat. Hochbegabt, charmant, lustig - das waren nur einige der Attribute, die Zechner Paenda bei der Song-Präsentation angedeihen ließ.
Der Song für Tel Aviv
Das Außergewöhnliche: Der Song folgt nicht den üblichen Songcontest-Mustern (etwa das Grande Finale am Ende des Liedes) - "Limits" sei reduziert und dennoch emotional, beschrieb Stefan Zechner, ESC-Delegationsleiter und Bruder der Fernsehdirektorin, den Stil des Werks.
In schwarzer Schlaghose, schwarzem Top, mit weitem hellen Mantel und blauer Kurzhaarfrisur erschien Paenda bei der Präsentation in Wien. "Der Song ist ein emotionaler Impuls, die Gefühle, die in der Gesellschaft nicht so gern gesehen werden - wie etwa Schwäche - zum Ausdruck zu bringen", sagte die Künstlerin.
Was sie im Kopf hatte, als klar wurde, dass sie eine Songcontest-Nummer schreiben musste? "Ich hab mir schon Gedanken gemacht darüber, in welche Richtung er gehen soll. Ich hab gewusst, dass er eine Aussage haben und nicht irgendein Popsong sein soll." Sie wollte demnach etwas zu sagen zu haben. Dann sei "Limits" entstanden, im Zuge ihrer Arbeit am neuen Album. Dass er in Tel Aviv vorgetragen werden soll, sei allen Verantwortlichen schnell klar gewesen.
Wie die Bühnenshow werden soll, ließ Paenda am Freitag noch offen. "Sonst hab ich ja nix mehr zu erzählen", argumentierte die 31-Jährige lachend und berichtete von bevorstehenden Terminen, Promotoin und Videodrehs. "Es ist so viel Arbeit", sagte sie.

Viele Vorab-Lorbeeren für die Künstlerin
Die ursprünglich aus Deutschlandsberg stammende Sängerin wurde von einem Team aus Musikexperten rund um Eberhard Forcher zur heimischen Vertreterin gekürt. Paenda, die auf den bürgerlichen Namen Gabriela Horn hört, ist eine durchaus erfahrene Musikerin, deren zweites Album "Evolution II" im April erscheinen wird.
Sie schreibt ihre Texte selbst, komponiert, spielt und arrangiert für die Aufnahmen alle Instrumente in ihrem Heimstudio. Bei Liveauftritten wird die Sängerin mit abgeschlossenem Jazz- und Pop-Gesangsstudium von ihrer Schwester und einer Freundin begleitet.
"Mit Paenda setzen wir in Tel Aviv ein ausdrucksstarkes Zeichen für das moderne, kraftvolle Musikland Österreich", freute sich ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner über die Wahl: "Es sind ihre eigenen Emotionen, Erfahrungen und ihre Seele, die sie zum Ausdruck bringt und mit denen sie das Publikum in ihren Bann ziehen wird."
Paenda tritt in große Fußstapfen
Denn: Beim ESC 2018 in Lissabon belegte Österreich mit Cesár Sampson ("Nobody but you") den dritten Platz. Die Österreicherin, die Jazz und Populargesang studiert hat, hat Musik und Text selbst geschrieben und den Song produziert. Im Gegensatz zu Deutschland, wo erneut ein Publikums-Voting über die Kandidaten entschieden hat, wurde Paenda von Musikexperten in der österreichischen Szene gescoutet. Eine Fachjury setzte sie unter zuletzt noch sechs Kandidaten auf Platz eins. "Wir brechen mit dem Song Erwartungshaltungen. Das Übliche ist mittlerweile sehr vorhersehbar und fad", meinte ORF-Musikexperte Eberhard Forcher.
Der 64. Eurovision Song Contest soll vom 14. bis zum 18. Mai 2019 im Tel Aviv Convention Center in der israelischen Stadt Tel Aviv stattfinden, nachdem Netta mit dem Lied Toy für Israel den Eurovision Song Contest 2018 in Lissabon gewann.