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Ro Bergman mit neuen Songs im Rockhouse: "Dann geht es darum, diesen Funken einzufangen"

Nach Konzerten in Hamburg, Berlin, Odense und Wien kommt der Salzburger Sänger und Songschreiber mit seinem neuen Minialbum "III" zum Heimspiel ins Rockhouse.

Ro Bergman
Ro Bergman

An das Konzert, das er vor zwei Wochen im Musikhuset Posten in Dänemark gespielt hat, wird sich Ro Bergman noch länger gern erinnern. "Die ganzen Bilder an der Wand des Klubs - unglaublich, wer hier schon gespielt hat", erzählt der Salzburger Sänger und Songschreiber. Von Indie-Bands wie Iron & Wine bis zu Britpop-Legenden wie Morrissey reicht die Liste.

Ob vielleicht auch Kurt Cobain in der Zeit vor dem großen Grunge-Ruhm in dem Club gastierte? Das ist nicht überliefert. Aber es würde eine Brücke schlagen zum jüngsten Mini-Album von Ro Bergman: "Here we are now, entertain us" singt er in einem der neuen Songs mit Verweis auf einen berühmten Nirvana-Hit.

Die Musik der Grunge-Ikonen habe er in seiner Jugend in Hallein "richtig inhaliert", erzählt Bergman. Zwischen Underground und Indie sei er auch heute noch verwurzelt, "obwohl mir auch der Pop-Appeal sehr wichtig ist", erzählt der mittlerweile in Kitzbühel lebende Musiker und Modemanager. Für diesen musikalischen Balanceakt hat Bergman 2022 auch den Heimo-Erbse-Preis erhalten, eine Auszeichnung zur Förderung der Salzburger Popszene, die jährlich im Rockhouse vergeben wird.

Ins Rockhouse kommt Bergman nun zum Abschluss seiner kleinen Tour mit Konzerten in Hamburg, Berlin, Wien und Odense auch wieder zurück. Bei einem "Local Heroes Special" tritt er gemeinsam mit David Era und Somersby auf.

Spielen wird er dabei unter anderem die neuen Songs, die auf der EP mit dem Titel "III" versammelt sind - und die ebenfalls den Spagat zwischen Alternative-Attitüde und akkurat maßgeschneiderter Produktion meistern.

"Es steckt schon immer viel Aufwand dahinter", sagt Ro Bergman. "Aber ich möchte nicht, dass sich die Musik nach Arbeit anhört." Denn Ideen seien oft am besten, wenn sie direkt aus dem Unterbewussten kämen: "Oft setze ich mich ganz in der Früh hin, wenn der Tag noch nicht so laut ist." Später im Studio gehe es dann darum, "diesen Funken einzufangen." Dazwischen könne viel passieren. "Manchmal dauert es ein Jahr, bis aus einer Skizze ein Song wird. Das ist ein bisschen wie Puzzle spielen: Vielleicht fehlt noch ein Teilchen und wenn man es gefunden hat, vervollständigt sich das Bild."

Puzzleteile fügten sich für den staatlich geprüften Skilehrer, der bei den Hahnenkammrennen immer wieder als "Speedrutscher" beim Präparieren der Piste mitwirkt, auch 2015 zusammen. Damals schrieb er eine Hymne auf Skistar Marcel Hirscher, die ihm einen Ö3-Hit bescherte.

Meist gehe es in seinen Kompositionen freilich um Dinge aus dem eigenen Leben, die ihn beschäftigen: "Oft kann der Ausgangspunkt nur ein Wort oder ein Gefühl sein."

Was daraus entstehe, lasse auch für den Songschreiber oft erst im Nachhinein seine Bedeutung erkennen. "Manche Lieder erzählen mir Geschichten, die mir erst viel später tatsächlich passieren", sagt Ro Bergman. "Future" heißt einer seiner neuen Songs.

Live:Local Heroes Special mit Ro Bergman, Somersby, David Era & the Pace, Freitag, 17. 3., Rockhouse, 19.30 Uhr.

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