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Wie funktioniert Blutdoping?

Es ist verboten, es ist verpönt - und dennoch Realität im Spitzensport.

Was haben Athleten von einer schwer nachweisbaren Methode, die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) als illegal gelistet ist? Experten gehen davon aus, dass Sportler nach einer Behandlung um bis zu 15 Prozent leistungsfähiger sind. Stärke, die im Bewerb über Sieg und Niederlage, Medaille oder Zuschauen bei der Kür der besten drei ihrer Disziplin entscheiden kann.

Dabei ist es nicht leicht, Blutdopingsünder ausfindig zu machen. Sie können nur mittels Blutproben überführt werden. Bis zu drei Wochen nach einer Infusion ist der Nachweis noch möglich. So findet man in positiven Proben vor allem Spuren von Glykol, das in der Medizin verwendet wird, um Blut zu konservieren. Auch eine auffällig hohe Konzentration von Weichmachern, die von der Tiefkühllagerung des Bluts in Plastikbeuteln herrühren, im Harn kann ein Hinweis sein.

Bei dieser Art der Leistungssteigerung wird ein Liter Blut - fremdes, das mit der Blutgruppe und dem Rhesusfaktor des Dopingsünders übereinstimmt, oder eigenes - dem Körper zugeführt. Da ein Sportler normalerweise über maximal acht Liter Blut im Körper verfügen kann, beginnt sich das Volumen sofort zu regulieren. Das heißt, der überflüssige Liter Plasma-Flüssigkeit wird vom Körper abgebaut. In der Regel geschieht dies eineinhalb Stunden nach der Transfusion durch Urinausscheidung.

Die roten Blutkörperchen des zugeführten Liters verbleiben dagegen im Blut, womit der vor allem im Ausdauersport förderliche Effekt einer besseren Sauerstoffversorgung der Muskeln erreicht wird. Denn je mehr rote Blutkörperchen vorhanden sind, umso mehr Sauerstoff kann im Körper transportiert werden. So ergibt sich die Leistungssteigerung von bis zu 15 Prozent.

Eine unerwünschte Nebenwirkung dieser im Profisport verbotenen Methode ist der Anstieg der Infektionsgefahr. Der leistungssteigernde Effekt hält zwei bis drei Wochen an.

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