Grau sieht sie aus, die Haut, und ein bisschen müde. Das ist auch kein Wunder. Abgesehen von den mittlerweile ganz normalen täglichen Belastungen wie Stress, wenig Schlaf, falsches Essen usw. haben die Wintermonate und erst recht die Zeit, die wir in den vergangenen Wochen zu Hause verbringen mussten, ihr das Leben und erst recht das Schönsein nicht leichter gemacht. Damit ist nun Schluss. Die Zeichen stehen auf Neustart.
Frühjahrsputz
Eine ebenso gründliche wie schonende Reinigung ist der erste und wichtigste Schritt jeder Art von Pflegeroutine. Und sie ist schon deshalb von großer Bedeutung, weil die Haut durch Schadstoffe aus der Umwelt immer stärkeren Belastungen ausgesetzt ist. Dass Saubermachen nicht nur eine notwendige, sondern ebenso angenehme wie geradezu kontemplative Angelegenheit sein kann, ist modernen Reinigungsprodukten zu verdanken. Öle und Cremen und Seifen, die mit Reinigungsbürsten delikaten Schaum erzeugen, arbeiten extrem effizient und entfernen Make-up, UV-Filter, Feinstaub sowie Bakterien, Schweiß und alte Hautschüppchen. So wird die Haut nicht nur sauber, so wird sie auch schon ein wenig gepflegt. Weil Reinigung die Haut immer ein bisschen auslaugt, enthalten die meisten Produkte Pflegekomponenten, die die natürliche Schutzbarriere weitgehend stabil erhalten.
Sauer macht schön
Die Haut erneuert sich alle 28 Tage, aber dieses Tempo hält sie nur in jungen Jahren. Später dauert das länger. Deshalb und weil wir weder Zeit und schon gar keine Geduld haben, wird die Haut beim Erneuern tatkräftig unterstützt. Da Resultate schnell sichtbar sein sollen, feiern Fruchtsäureprodukte ein beachtliches Comeback. Aha. Oder präziser: AHA, und das bedeutet Alpha Hydroxy Acid und meint Fruchtsäuren. AHAs findet man nun in Peelings, in Masken, in Tonern und in Ampullenkuren. Zum Einsatz kommen natürlich Säuren aus Früchten (Apfel, Zitrone) sowie Glykolsäure (aus Rohrzucker), Milchsäure und Mandelsäure. Sie lösen die oberste, abgestorbene Zellschicht der Haut ganz behutsam ab, und zwar sanfter als mechanische Peelings, was bei ihrem Namen nicht wirklich zu vermuten ist. So wird der Weg frei für neue, junge Zellen, die an die Oberfläche wandern und den Teint frischer aussehen lassen. Fruchtsäureprodukte, die in einer Konzentration zwischen fünf und zehn Prozent am effizientesten sind, können aber noch mehr. Sie verbessern die Hauttextur, mildern feine Fältchen, verkleinern die Poren und bringen so auch einen längerfristigen Nutzen.
Die Speicher auffüllen
Die Altlasten sind entsorgt, der Blick ist frei für die tatsächlichen Bedürfnisse der Haut. Eine gute Versorgung mit Feuchtigkeit ist unumgänglich. Produkte, die verschiedene Formen von Hyaluronsäure (übrigens ein körpereigener Bestandteil des Bindegewebes) enthalten, haben sich hier bewährt und sind heute in fast jeder Feuchtigkeitspflege zu Hause. Nach dem entbehrungsreichen Winter dürstet die Haut nach allem, was sie wieder prall aussehen lässt. Hier kommen auch Masken ins Spiel. Allen voran die derzeit sehr angesagten Tuchmasken und Masken, bei denen die Wirkstoffe in Hydrogelen integriert sind. Masken machen schnell schön, ihre Wirkung hält aber nicht lang. Dann ist die Zeit (und die Haut) reif für Seren, die sich gezielt um Sorgenkinder wie Trockenheit, mangelnde Ausstrahlung, Fältchen und Linien sowie Pigmentstörungen kümmern.
Flower-Power
Wäre es nicht herrlich, würden Defizite erst gar nicht entstehen? Das ist ein Thema, an dem die Kosmetikforschung bereits arbeitet und auch schon erste Ergebnisse liefert. Dior beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Stammzellen der Haut. Man weiß nun, dass nur 0,2 Prozent aller Hautzellen Stammzellen sind. Da die im Lauf der Zeit aber die Hälfte ihre Energie verlieren, altert die Haut. Um diese Energie zurückzubringen, setzt Dior auf einen Wirkstoff aus Longoza, Pfingstrose, weißer Lilie und Jasmin. Pflanzenpower auch bei Chanel, wie Dior ein Big Player im Beauty-Business. Chanel gewinnt aus der Nutzpflanze Luzerne, auch als "Ewiger Klee" bekannt, einen Alfalfa-Extrakt, der reich an Aminosäuren, Vitaminen und Spurenelementen ist und ähnlich intensiv wie Retinol - der Goldstandard bei Anti-Aging - wirkt, ohne aber Nebenwirkungen wie Lichtempfindlichkeit zu haben.
Go for Glow!
Als Sofortmaßnahme gegen winterblasse, noch erschöpft aussehende Haut empfiehlt sich Make-up. Ein Comeback in diesem Bereich feiern getönte Tagescremen, die die Haut befeuchten und mit einem Hauch Farbe (sowie UV-Schutz) veredeln, neu ist Make-up-Milch (mit mikroverkapselten Pigmenten). Auch klassische Foundations setzen den Fokus auf natürlichen Glow, und dafür ist neben dem Farbton auch wichtig, die Haut vor Austrocknung zu schützen. Frauen erwarten, dass der Teint den ganzen Tag makellos ist. Für mehr natürliches Strahlen sorgen auch die Trendfarben dieses Frühlings. Der Teint ist zart und verwandelt sich mit Highlightern (in Gold, Rosé und Kupfer) in eine im ersten Sonnenlicht leuchtende Leinwand, auf der die Lippenfarben (Rosenholz, Rosé, Pink, Apricot, aber auch Fuchsia) und die Farben für die Augen (Lila, Malve, Rosa, Braun, Kupfer, Blau) perfekt zur Geltung kommen. Und Lust auf mehr machen: mehr Licht, mehr Luft und noch viel mehr Farbe.