Dieser alte Kraftausdruck stammt noch aus der Monarchie und leitet sich von den Kuruzen, einer bewaffneten antihabsburgischen ungarischen Bauerngemeinschaft, und von den Türken ab, welche Österreich im 17. und 18. Jahrhundert ziemlich zusetzten. Aus diesem Wort leitet sich die Bezeichnung unseres Kukuruz ab, denn der Weg des Mais zu uns in die Alpen war ein unglaublich langer.
Nach der Entdeckung Amerikas durch die Spanier und Portugiesen wurde der Mais 1525 in Andalusien angebaut und breitete sich wenig später auf Südeuropa aus. Am Alpenhauptkamm war aber Schluss. Vielleicht war die kleine Eiszeit mit ihren klimatisch harten Bedingungen für die Alpenbewohner verantwortlich, dass keine Experimente mit neuen, noch unbekannten Pflanzen wie dem Mais gewagt wurden. Zu stark waren die Traditionen der Bauern und der Druck von ihren Grundherren, Klöstern und Bistümern, von denen sie abhängig waren und denen sie empfindlich hohe Abgaben leisten mussten.
So verbreitete sich der Mais zunächst in den Südosten nach Syrien und kam dann allmählich über Handelswege nach Ägypten. Weil die Menschen dort seine eigentliche Herkunft nicht kannten, wurde er als "Syrische Hirse" bezeichnet, danach in der Türkei als "Ägyptisches Korn". Von dort gelangte der Mais zu uns in den Alpenraum, wurde jedoch abgelehnt und als "Kukuruz", "Türken", in der Steiermark sogar als "gelbe Gefahr" bezeichnet.
Erst als Kaiser Karl VI. 1733 den Mais in der Steiermark und Kärnten als zehntfrei erklärte, wurde er angebaut und akzeptiert. Man sieht: Steuervorteile wurden auch damals schon gern genutzt.
Kukuruzcremesuppe mit geröstetem Sesam
4 Portionen
Zutaten
300 g Mais (Dose oder gefroren)
½ l Milch
etwas Salz
eine Priese Cayennepfeffer
Sesam
Zubereitung
Den Mais in Milch aufkochen, mit wenig Salz und etwas Cayennepfeffer würzen und dann im Mixbecher oder mittels Pürierstab fein mixen. Durch ein feines Sieb passieren und gut ausdrücken. Den Sesam trocken in einer Pfanne anrösten und auf die angerichtete Suppe streuen.
Der Mais und die Milch machen die Suppe süß, der Cayennepfeffer soll mit seiner feurigen Schärfe dieser Süße ordentlich entgegenhalten.