Samstagvormittag, zehn Uhr in Obertrum: Eine Gruppe von zehn Personen hat sich im Kiesbyes Bierkulturhaus eingefunden. Das gemeinsame Tagesziel: Alle wollen heute lernen, wie man Bier braut.
Sechs bis sieben Stunden lang werden die Hobbybrauer ab jetzt damit beschäftigt sein zu wiegen, zu schroten, zu maischen und zu läutern - bis die Würze reif für den Gärungsprozess ist. Nach etwa einem Monat Wartezeit kann das selbst gebraute Bier dann endlich verkostet werden. Schnell läuft in der Welt des Brauens nämlich gar nichts: Gut "Bier" braucht eben Weile und Reifezeit. Zuallererst werden die Verantwortungsbereiche geklärt. "Wie in einer richtigen Brauerei gibt es auch im Braukurs eine genaue Arbeitsteilung. Das sind zum Beispiel Bereiche wie Qualitätskontrolle, Hygiene, Marketing, Logistik und natürlich das Brauen", erklärt Braumeister und Kursleiter Jens Luckart. "Der Bereich Hygiene ist klarerweise nie sonderlich beliebt", lacht er. "Dasjenige Team ist für die Reinigung zuständig." Sobald dann noch geklärt ist, welche Biersorte gebraut werden soll, geht es je nach Rezeptur auch schon ans Werk.
Malz schroten und maischen
Der erste Schritt: Das gewogene Malz muss geschrotet werden und danach bei unterschiedlichen Temperaturen in heißem Wasser ziehen - stufenweise wird es auf bis zu 70 Grad Celsius gebracht. "So werden jene Enzyme im Getreide aktiviert, die dafür sorgen, dass die Stärke in Zucker umgewandelt wird," erklärt der Braumeister. Ist die sogenannte Verzuckerung nach etwa zwei Stunden abgeschlossen, kommt der nächste große Schritt: der Prozess des Läuterns. Das Malz hat nun seinen Zweck erfüllt und kann von der Flüssigkeit, die während des Maischvorgangs entstanden ist, getrennt werden. Dazu wird der heiße Sud in einen sogenannten Läuterbottich umgefüllt. Die durch das Läutern gewonnene Würze wird unter Zugabe des Hopfens dann nochmals aufgekocht. "Im Bier macht sich der Hopfen durch seine Bitternote bemerkbar", erklärt Luckart. In einer Art Whirlpool wird der Hopfen dann zu guter Letzt von der Flüssigkeit getrennt und abgekühlt. Für die Gruppe ist dies der letzte Arbeitsschritt, bevor es nun zu einer Führung durch die Trumer Privatbrauerei geht, wo dann auch nach Herzenslust verkostet werden darf.