Nun ist es wohl so weit. In heuchlerischer Schmeichelei hatte der französische Präsident Macron dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump anlässlich der UN-Generalversammlung mitgeteilt: "Wenn er wirklich den Friedensnobelpreis will, muss er den Krieg in Gaza beenden." Nun lehrt uns die Geschichte, dass sich schon weitaus integere US-Präsidenten die Zähne ausgebissen haben im Bemühen, im Nahen Osten nachhaltigen Frieden zu schaffen. Auch in diesem Fall wird der 21-Punkte-Entwurf eines Abkommens (mehr ist es zurzeit nicht) am Ende nicht das Papier wert sein, auf dem es steht. Bisher wurde Trump von den Kriegsherren Netanjahu - und auch Putin - vorgeführt nach dem Motto: "Er bietet uns eine Bühne, wir lassen ihn reden - und machen, was wir wollen!"
Man muss es ganz klar konstatieren: Der Mann im Weißen Haus ist mit der Rolle des US-Präsidenten absolut überfordert. Dieser Mann gewinnt weder Einsichten noch ändert er seine Meinungen (wenn er denn überhaupt welche hat). Offensichtlich ist er umgeben von diversen Interessengruppen (Waffen-, Rüstungs- und Ölindustrie, diverse klerikale Gruppen), die ihm alles Mögliche als Statement oder zur Unterschrift vorlegen mit dem Hinweis: "Wenn Sie das unterschreiben, werden Sie der größte Präsident aller Zeiten sein!"
Überhaupt der Gedanke, der könne für den Friedensnobelpreis nominiert werden oder am Ende ihn sogar überreicht bekommen, bedeutet das Ende aller Aufklärung. Trump stiftet nichts anderes als Unfrieden und Gewalt im eigenen Land, brüskiert, erpresst andere Länder (Kanada, Dänemark, Brasilien, Norwegen, EU und weitere), stellt seinen Hass gegenüber seinen "Gegnern" öffentlich zur Schau.
Dem geneigten Beobachter bleibt nur übrig, durch die noch dreieinhalb Jahre währende Präsidentschaft "durchzutauchen" und zu hoffen, dass die Welt danach noch steht und aufatmet.