Die Vorschläge von Sozialministerin Korinna Schumann zur Anhebung der Beschäftigungsquote älterer Arbeitnehmer sind in meinen Augen ein wichtiger und überfälliger Schritt. Es geht hier nicht darum, Generationen gegeneinander auszuspielen - im Gegenteil: Es geht um ein solidarisches Miteinander, das unser Pensionssystem langfristig absichern kann.
Fakt ist: Viele Menschen über 60 sind leistungsfähig, engagiert und motiviert. Und es wäre schlicht fahrlässig, dieses Potenzial ungenutzt zu lassen - gerade angesichts der demografischen Entwicklung. Wenn wir wollen, dass unser Pensionssystem auch für kommende Generationen tragfähig bleibt, müssen wir alles tun, um die Beschäftigungsquote in dieser Altersgruppe zu erhöhen.
Der Ansatz, Unternehmen durch ein Bonus-Malus-System zu ermutigen, mehr ältere Arbeitnehmer zu beschäftigen, ist dabei keineswegs "Unternehmer-Bashing", wie manche behaupten - sondern ein gezielter Anreiz, um soziale Verantwortung zu belohnen. Wer mitzieht, wird entlastet. Wer dauerhaft gar keine älteren Beschäftigten im Unternehmen hat, wird zum Nachdenken angeregt.
Ich halte das für einen fairen und notwendigen Impuls - zum Wohl der Betriebe, der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und letztlich zur Sicherung unseres Pensionssystems.
