Wozu braucht man innerstädtische öffentliche Verkehrsmittel? Nein, nicht um der Bevölkerung Mobilität zu ermöglichen, sondern um ideenlosen Politikern ihr Ego aufzupolieren. Alljährlich im Sommerloch, meist Anfang August, wenn das Stauchaos, das Sommerhochwasser und die verkehrspolitische Ratlosigkeit ausbricht, holt irgendein vom Geistesblitz geküsster Politiker technologische Ladenhüter aus der Mottenkiste und verkauft dem staunenden Stimmvolk die glorreiche Superlösung "Seilbahn" als angebliche Alternative zum S-Link.
Manche Politiker scheinen intellektuell hochgradig überfordert zu sein und sind offensichtlich völlig beratungsresistent. Manchmal kommen auch noch Probleme mit den Grundrechnungsarten und den Naturgesetzen dazu. Salzburg ist eine Metropolregion mit 2,1 Millionen Einwohnern in 70 Kilometern Umkreis und hat ein massives Stau-Problem. Diese Metropolregion ist in den letzten zehn Jahren um eine halbe Million Einwohner gewachsen und damit auch der Verkehr.
Will man den öffentlichen Verkehr (ÖPNV) von dz. unter 10% Verkehrsmittelanteil (Modal Split) auf 30% bringen und gleichzeitig den Pkw-Verkehr von dz. 46% ebenfalls auf 30%, braucht es ein leistungsfähiges Schienenverkehrsmittel, den S-Link, um das überhaupt mengenmäßig bewältigen zu können. Das entspricht 50.000 Pkw-Fahrten pro Tag. Die Salzburger Lokalbahn (S-Link) schafft mit Linienzug-Beeinflussung im Tunnel 15.000 Fahrgäste pro Stunde, was heute der Tagesfrequenz der SLB entspricht. Außerhalb vom Fasching und dem 1.April kann/muss man von Politikern doch ein gerütteltes Maß an Ernsthaftigkeit verlangen!