Die bewusste Verknappung der Ölförderung durch die OPEC und der Krieg in der Ukraine zeigen auf, wohin sich Öl- und Gaspreise entwickeln werden. Bald wird sich der Gaspreis verdoppeln und der Treibstoff an den Tankstellen die Zwei-Euro-Marke erreichen.
Was am schnellsten hilft, ist, Energie zu sparen. Die steigenden Preise werden dazu ganz sicher anregen. Aber es muss mehr geschehen. Die alternativen Energien können, wenn die Politik entsprechend agiert, erheblich dazu beitragen, dass leistbarere Energie zur Verfügung steht und die Klimaziele schneller erreicht werden.
Was am schnellsten ausgebaut werden kann, sind Photovoltaikanlagen und die Solarenergie für Warmwasser und Heizung, weil es zu keinen Verzögerungen durch langwierige Behördenverfahren kommt. Viele Möglichkeiten liegen brach. Damit meine ich nicht landwirtschaftliche Flächen, sondern die Dächer von Supermärkten, Gewerbe- und Industriebetrieben und jene der öffentlichen Gebäude. Aber auch sehr viele private Hausdächer könnten nachgerüstet werden. Über Energiegemeinschaften und gemeinschaftlich nutzbare Speicher könnten viele dieser Anlagen vernetzt und effektiv genutzt werden.
Die Förderung solcher Anlagen, aber auch die geringen Einspeistarife für Sonnenstrom bieten derzeit viel zu wenig Anreiz, diese Energiequellen intensiver zu nützen. Wenn die Umweltministerin die Abhängigkeit von Öl und Gas schneller vermindern will, müssten die Förderungen für jene Anlagen, die jetzt rasch verwirklicht werden können, drastisch erhöht werden.