30 km/h flächendeckend! Ich bin Techniker und vielleicht geht mir deshalb das emotionale Gerede von Politikern und Journalisten auf den Geist, weil keiner von ihnen zum Rechenstift greift. Langsames Fahren hat gewiss Vorteile, aber auch Nachteile - und die habe ich versucht nach zu rechnen:
Wer zum Beispiel in Salzburg einen bestimmten Weg hat und diesen mit dem Auto mit 50 km/h zurücklegt, wird diesen auch mit Tempo 30 fahren, dabei den Motor wesentlich länger in Betrieb halten und das hässliche CO2 ausstoßen. Zum Beispiel statt 12 Minuten gleich 20 Minuten, weil sich die Zeit für die gleiche Strecke verkehrt proportional zur Geschwindigkeit verhält.
Der Treibstoffverbrauch reduziert sich nur geringfügig; da die meisten einen Gang zurückschalten werden; um Ihr Auto nicht zu quälen und mit der gleichen Drehzahl wie bisher unterwegs sind. Vielleicht steigen sie behutsamer aufs Gas, aber dafür bremsen sie häufiger, weil der Kolonnen-Abstand geringer geworden ist.
Dass man so dieses Auto und natürlich auch alle anderen um 66 % länger im Stadtgebiet festhält und Schadstoff produzieren lässt, hat auch einen anderen Nebeneffekt: Es sind auch 66 % mehr Autos auf den Straßen, weil die Notwendigkeit der Mobilität nicht kleiner geworden ist, aber jeder dafür länger braucht.
Wenn dann alles steht, ist die totale Sicherheit erreicht und auch der hässliche CO2 Ausstoß vom Tisch. Das dürfen sich dann die oben Erwähnten als Erfolg auf ihre Schildbürger-Kappe schreiben.
Übrigens die nächste Rechenaufgabe: Um wie viel Prozent steigt der CO2 Ausstoß, wenn man in Österreich die Diesel PKWs (Anteil 50 %) durch Benziner ersetzen würde, die angenommen etwa 10 % mehr Treibstoff verbrauchen? Wie hoch ist die EU Strafe für 5 % Überschreitung?