Der Grund meines Schreibens ist der unerträgliche, unzumutbare und äußerst schädliche Fluglärm über Salzburg. Gemessen an den räumlichen, infrastrukturellen Gegebenheiten und der Bevölkerungszahl ist sowohl das Flugaufkommen als auch die Wahl der Flugspuren für Salzburg-Aigen außerordentlich brutal gewählt. Wie gut für die Flugbetreiber, dass es hier wohlweislich (?) keine Messstellen gibt!
Wie kann es sein, dass eine derartige Lärmemission erlaubt ist, wo jeder normalsterbliche Bürger sich sowohl an Ruhezeiten als auch an den Nachbarn zumutbare Lärmpegel halten muss? Wie kann es sein, dass man sich im Naherholungsgebiet, Grünlandgürtel, teilweise Naturschutzgebiet am Gaisberg im Wald, besonders in der Schonzeit der Wildtiere ruhig zu verhalten hat, Mountainbiker und Skitourengeher angefeindet werden und gleichzeitig Flugzeuge mit vollem Schub in und nach der Kurve zum Steigflug so nahe am Gaisberg davondüsen? Vom Dreck, der da runterkommt, gar nicht zu reden.
Mittlerweile spiegelt sich ein "schöner" Ölfilm auf meinem Naturteich und die weißen Fensterbänke "ziert" eine schlierige schwarze Schicht. Der Gaisberg als Naherholungsgebiet der Salzburger wird von einem Fluggeschwader, besonders am Wochenende heimgesucht, man könnte meinen, wir leben im Kriegsgebiet.
Da lese ich im "Stadtblatt", dass "global tätige Firmen auf gute Flugverbindungen direkt vor der Haustüre setzen". Jetzt würde mich interessieren, welche global tätigen Firmen in Salzburg das denn sein könnten, deren Mitarbeiter am Wochenende in Salzburg arbeiten müssen. Vielmehr scheint mir, dass diese Firmenangehörige als Alibi für Skitouristen herhalten müssen. Mir ist schon klar, dass man dem Tourismus einiges an Privatleben opfern muss, aber wir in Salzburg sind schon genug belastet, ich kann ja nicht jedes Wochenende von zuhause flüchten. Wie lange geht der Krug noch zum Brunnen, bevor er bricht? Wo bleibt da die Ausgewogenheit, das Augenmaß?
Der Flughafen Salzburg mit seinen gegebenen geografischen Verhältnissen, d. h. vor allem An- und Abflug nur über Wohngebiete möglich, ist meines Erachtens auf einen Bruchteil des derzeitigen Flugaufkommens zu minimieren. Auch deswegen wäre es für mich interessant zu wissen, welche Behörde für die Genehmigung eines derart massiven Flugbetriebs verantwortlich zeichnet.
Frau Bettina Ganghofer, Flughafen-Geschäftsführerin, mag gelassen dem überdurchschnittlich starken Aufkommen an Passagieren entgegenblicken (Zitat "Stadtblatt Salzburg"), ich brauche am Wochenende nach einer anstrengenden Arbeitswoche Erholung und der derzeitige Flugverkehr stellt für mich eine Beeinträchtigung meiner Gesundheit dar. Alle politischen Parteien in Österreich heften sich das Fahnderl der Bürgernähe, des Bürgerwohls, des Umweltschutzes, der Nachhaltigkeit an, da frag ich mich, wo sich diese Einstellung bezüglich Flughafen Salzburg widerspiegelt?
Dieser Brief geht u. a. an alle politischen Parteien, und ich bin schon neugierig, wer sich wirklich für die Bürger zuständig fühlt und wer nur dem wirtschaftlichen Interesse Vorschub leistet. Ich erwarte mir von den betreffenden Stellen eine Rückantwort.
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