Vor 1900 wollte die Stadt noch neue Hauptverkehrsstraßen durch die Altstadt bauen. Vorausschauende Politiker haben verhindert, dass damals Altstadthäuser für die geplanten neuen Hauptstraßen abgerissen wurden. Erst die Bomben des Zweiten Weltkriegs haben in der Altstadt so tiefe Wunden geschlagen, dass die damalige "Autolobby" eine neue Straße vom Neutor (Sigmundstor) über die Münzgasse und den Museumsplatz als Durchfahrtsstraße anlegen konnte. Der alte Hauptweg Getreidegasse-Bürgerspital-Gstättengasse wurde dabei zerschnitten.
Seit 1970 wird schrittweise versucht, den Autoverkehr wieder aus der Altstadt hinauszudrängen. Ohne diese Beruhigung wäre das Juwel Altstadt längst verkommen.
Auch die Konzepte zur Verkehrsberuhigung um das Neutor sind alt, es fehlte leider immer wieder der Mut. 2015 zeigte eine befristete Neutorsperre, dass "die Sperre rund um das Neutor den Verkehr in der Stadt Salzburg nicht wirklich zu stören scheint" (ORF, 9. 2. 2015).
Die jüngst beschlossene Durchfahrtssperre rund um das Neutor wertet die historische Altstadt deutlich auf. Der öffentliche Verkehr wird gefördert, die Flaniermeile Getreidegasse wieder nach Norden verlängert und auch wirtschaftlich verbessert. Der Raum vom Karajanplatz mit der wunderschönen Pferdeschwemme über das Spielzeugmuseum, den Anton-Neumayr-Platz mit seinem alten Marienbrunnen bis zum Museumsplatz vor dem Haus der Natur wird entscheidend aufgewertet. Endlich.