Leserbrief

Bezahlkarte für Flüchtlinge

Stellen Sie sich bitte vor, Sie leben in Salzburg, haben einen Antrag gestellt, hier bleiben zu dürfen, und warten nun ein, zwei Jahre darauf, bis er genehmigt oder abgelehnt wird. In dieser Zeit dürfen Sie nicht arbeiten und es gibt auch sonst so gut wie kein Angebot der Gesellschaft, die Ihnen immerhin ein Dach über dem Kopf, ein Bett, einen Schrank und gemeinschaftliche Koch- und Sanitärräume zur Verfügung stellt, etwas zum Dank zurückzugeben. Stellen Sie sich bitte weiterhin vor, Sie können pro Tag sieben Euro ausgeben, um sich vielseitig und gesund zu ernähren. Und pro Woche weitere zehn Euro, mit denen Sie alles Übrige bezahlen: Körperpflege, Kleidung, Telefon … (ich habe das einen Monat lang im Selbstversuch ausprobiert. Unbedingt empfehlenswert!). Und jetzt stellen Sie sich bitte vor - ich weiß, das ist schwierig -, jemand würde Ihnen unterstellen, mit diesen Summen Sozialbetrug zu betreiben und im großen Stil Geld an Angehörige in der Heimat zu überweisen. Geht nicht? Nein, ich weiß auch nicht, wie das gehen soll. Ist ja nur ein Gedankenspiel.

OStR Mag. Heidi Bordihn, 5400 Hallein

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