Ausgerechnet am EU-Bio-Tag, der am 23. 9. 2025 gefeiert wurde, musste ich in den "Salzburger Nachrichten" die Aussage von Bürgermeister Bernhard Auinger lesen, das Salzburger Biofest sei lediglich ein Markt, der die Stadt Salzburg als Werbung nutze. Diese Darstellung wird dem Charakter und der Bedeutung dieser Veranstaltung in keiner Weise gerecht.
Das Salzburger Biofest ist seit mehr als 30 Jahren das einzige 100% biologische Fest in der Stadt Salzburg - ein Familien- und Kulturfest, getragen von Bio Austria, einem gemeinnützigen Salzburger Bioverein, bereichert durch Musik, Kinderprogramm und Information. Es ist ein Fest von und für die Salzburger Bevölkerung.
Die Reduktion auf einen bloßen "Markt" verkennt die Realität und schmälert die Arbeit unzähliger Menschen, die sich ehrenamtlich für die biologische Landwirtschaft engagieren. Ebenso irreführend ist die Behauptung, die Stadt werde als Werbung genutzt. Tatsächlich ist es genau umgekehrt: Das Biofest ist Werbung für Salzburg und seine Region. Es zeigt, wie stark nachhaltige Landwirtschaft und Kultur hier verwurzelt sind. Wer könnte Salzburg authentischer repräsentieren als die Bäuerinnen und Bauern vor Ort?
Dass die Stadt ein solches Fest auch mit der Begründung ablehnt, es sei "kein Traditionsfest", ist angesichts von drei Jahrzehnten gelebter Praxis schwer nachvollziehbar. Gerade in Zeiten von Klimakrise und wachsender Nachfrage nach regionaler Wertschöpfung ist es ein fatales Signal, das einzige wirklich nachhaltige Fest Salzburgs zu verhindern.
Die Stadt Salzburg täte gut daran, Veranstaltungen zu fördern, die einen Mehrwert für Bevölkerung, Umwelt und Wirtschaft bieten - anstatt diese zu blockieren.