Zum Artikel von Tanja Warter vom 5. 1. 2021.
Ein echter Tierfreund wird nicht nur an seine eigene Katze denken, sondern auch an das Tier, das Hilfe suchend vor seiner Terrassentür um Einlass bittet. Sicher ist es keine Lösung, das Tier einfach aufzunehmen, wenn die eigene Katze strikt dagegen ist. Außerdem könnte es auch sein, dass sie von ihrem Besitzer verzweifelt gesucht wird. In jedem Fall aber würde ich sie nicht im Stich lassen, sondern füttern, wenn sie offensichtlich Hunger hat.
Aber was ist zu tun, um der eigenen und der fremden Katze gerecht zu werden: Klären Sie, ob die Katze jemandem in der Nachbarschaft gehört - z. B. mit einem Aushang mit Foto. Wenn sich niemand aus der Nachbarschaft meldet und die Katze zutraulich ist, lassen Sie von einem Tierarzt oder Tierheim klären, ob die Katze gechippt und registriert ist.
Wenn auf diese Weise der Besitzer nicht ausfindig zu machen ist, sollte eine zutrauliche Katze in ein Tierheim gebracht werden, damit sie möglichst schnell einen neuen Besitzer findet. Sie können der Katze aber auch einen wettergeschützten Unterschlupf und Futter anbieten und sie in die Fundtierdatenbank geben (über den Tierschutzombudsmann des Landes). Zudem gibt es im Internet z. B. auf Facebook eine Reihe von Gruppen, über die verlorene oder gefundene Katzen oft wieder ihr Zuhause finden.
Ist die Katze so verängstigt oder verwildert, dass man sie nicht einfangen kann, sollte sie mit einer Falle gefangen und unbedingt kastriert werden. Wenden Sie sich diesbezüglich an ein Tierheim. Wenn Sie die Möglichkeit und ein großes Herz haben, könnten Sie die Katze anschließend mit Unterschlupf und Futter versorgen. Eine Katze, die früher schon mit Menschen vertraut war, wird im Lauf der Zeit ihrem Wohltäter gegenüber wieder zutraulich werden. Und möglicherweise freundet sie sich mit der eigenen Katze im Lauf der Zeit auch an oder die beiden akzeptieren sich zumindest, und dann steht einer Aufnahme nichts mehr im Weg. Mein Appell: Bitte lassen Sie ein Hilfe suchendes Tier nicht im Stich!