Das Mozarteum Kinderorchester hatte am Samstag einen fulminanten Auftritt, der den Abschluss der Mozartwoche 2023 und zugleich das zehnjährige Jubiläum dieses Klangkörpers markierte. Dem Publikum im neu renovierten, großen Saal des Mozarteums wurden darüber hinaus noch solistische Auftritte von aus dem Orchester hervorgegangen jungen Künstlern geboten. Ein ausgezeichnetes Streichquartett, ein junger Hornsolist und ein Violinsolist waren mit unglaublicher Präzision und Spielfreude am Werk. Gerade in einer Zeit, wo unsere Kinder langsam anfangen nach der drei Jahre dauernden Coronakrise wieder Fuß zu fassen, ist das die beste Medizin. Interaktion von Mensch zu Mensch, himmlische Harmonie und nicht zuletzt klingende Belohnung für lange Stunden des Übens. Das ist Jugendförderung "at its best", das ist Salzburg "at its best" und das ist aktive Gestaltung der Zukunft unseres Landes "at its best".
Doch was erfahren wir kurz vor dem Konzert: Das Orchester wird aus Finanzgründen eingestellt. Das ist ein Schlag in den Bauch. Für alle Beteiligten: Die Kinder, ihre Stimmgruppenführer, die engagierten Dirigenten und nicht zuletzt auch die Eltern, die durch ihre tatkräftige Unterstützung und Begeisterung für diese Idee das ganze Orchester erst ermöglichten. Ist das das Ende? Das wäre zu schade! Wo sollen in Zukunft die Besucher des Mozarthauses herkommen? Wo sollen in Zukunft die Besucher der Mozartwoche und der Festspiele herkommen? Wenn wir klassische Musik heute nicht fördern, werden wir morgen leere Konzertsäle haben und damit erst recht kein Geld für Kulturförderung.
Wir freuen uns sehr über den tollen schwarz-gläsernen Zubau zum Mozarteum, über den neu hergerichteten großen Saal und die bemerkenswerten Umbauten in der Villa Vicina.
Aber wichtiger als neue oder renovierte Gebäude ist doch die Begeisterung für Musik in unserer Jugend und wenn die nicht gepflegt wird, werden die Gebäude zwar neu sein aber leer bleiben.
Mein Appell an alle Entscheidungsträger ist, den Bestand dieses Orchester weiter zu ermöglichen, weil uns gerade in Salzburg die Zukunft der Kultur nicht egal sein darf.