Als mein Vater fast 30 Jahre Chef des Salzburger Landespressebüros (dem heutigen Medienzentrum) war, war der Personalaufwand gering. Neben Karl Iser gab es nur einen Redakteur und zwei Sekretärinnen. Kein Vergleich zur heutigen Mammutbesetzung.
Damals - in Vor-EU-Zeiten - gab es viel mehr Landtagssitzungen, in denen noch viele Gesetze nicht von Brüssel entschieden wurden. Täglich erschienen zwei Ausgaben der Landeskorrespondenz mit überparteilich gestalteten Neuigkeiten aus den Regierungskreisen und aktuellen Meldungen von den Sitzungen. Außerdem wurde von Chefredakteur Karl Iser die "Salzburger Landeszeitung" herausgegeben. Wenig gesehene Fernsehbeiträge - wie heute von einer eigenen Abteilung des Medienzentrums produziert - gab es noch nicht.
Nach der Pensionierung von Karl Iser in den 1970er-Jahren gab es eine rasante Personalvermehrung. Außerdem bekam jedes Regierungsmitglied einen eigenen Pressereferenten. Das einstige Landespressebüro hatte mit seinen wenigen Mitarbeitern praktisch kaum weniger Wirkung als heute das zu einem "Medienmonster" aufgeblasene, in Diskussion stehende Salzburger Medienzentrum.