Was bringt dieser Klimagipfel mitten im abgeholzten Amazonasgebiet, einer der größten Sauerstofflungen der Erde, mit rund 50.000 Teilnehmern eigentlich?
Der ökologische Fußabdruck der nun seit Jahren schon fruchtlosen Klimakonferenzen ist zweifelsfrei größer als der Nutzen und heuer für die im Amazonasgebiet weitverbreitet verdrängte indigene Bevölkerung eine zusätzliche Enttäuschung, wenn nicht gar Provokation.
Protestkundgebungen werden von Brasiliens Regierung tunlichst beiseitegeschoben und seit Jahren ignoriert.
Vermutlich wird man sich auch diesmal, wenn überhaupt, wieder nur auf ein stark verwässertes und zahnloses Abschlussstatement dieser Konferenz verständigen. Dafür sorgt einmal mehr die sehr stark vertretene Lobby der fossilen Energieerzeuger.
Wozu also diese Konferenz, diesmal sogar ohne Teilnahme der großen Player der Umweltverschmutzung?
Europa allein kann das Klima ohnehin nicht retten und klimaschädigende Produktionen werden einfach ausgelagert (wie beispielsweise mit dem "Mercosur-Abkommen" zur Förderung großindustrieller Landwirtschaft in Südamerika, Autoakku-, Photovoltaik- und Windkraftanlagenproduktion in China, Holzplantagen für bekannte Möbelhäuser und so weiter).
Europa mit seinen verhältnismäßig geringen CO2-Emissionen allein wird das Weltklima mit Sicherheit nicht retten, solange die Gewinnsucht großer globaler Konzerne dies mit ihren Interessen erfolgreich torpediert.
Somit bleiben unter den aktuellen Voraussetzungen die weiteren Klimakonferenzen wohl nur ein willkommener Wirtschaftsmotor für das austragende Land und willkommene Abwechslung für alle Teilnehmer.