Leserbrief

Die Bevölkerung sehnt sich nach authentischen Politikern

Zunächst großes Lob für Ihre Ausführungen im Standpunkt "Politiker zu sein, ist alles andere als attraktiv", in denen Sie die Wertschätzung für den verstorbenen Landesrat Josef Schwaiger kundtun. Ich selbst hatte mit ihm eine Begegnung, die mir unvergesslich ist, bei der die Werte des Landesrats offenkundig wurden. Es war der 3. April 2014 im Rahmen der "Salzburger Vorlesungen". Der von Politikern gefürchtete Armin Wolf hat zum Thema "Machen die Medien die Politik kaputt?" gesprochen. LR Schwaiger war mein Sitznachbar. Schwaiger sagte danach zu mir: "Jetzt verstehe ich ihn richtig und er hat recht."

Ja, die Bevölkerung sehnt sich nach authentischen Politikern, nur das Ansehen der Politik leidet unter Amtsträgern, die in keiner Weise der Aufgabenstellung gewachsen sind. Es ist ja schön, wenn man ob des raschen Zuzugs verkündet: "Das Boot ist voll", um dann eine Bauwelle durchzuziehen. Oder nehmen wir die B1/Posch-Kreuzung her. Jeder weiß, unter welcher Verkehrsbelastung die Bevölkerung leidet. Nur - bevor man eine aus der Raumordnung erreichbare Lösung sucht, wird eine Tankstelle erweitert und nun soll auch noch der Spar-Konsumtempel dazukommen. Ein sauberer Weg wäre eine nach der Raumordnung vorgesehene befristete Bausperre bis zu einer vernünftigen Lösung gewesen.

Aber schauen wir zum Pass Thurn, nach St. Margarethen im Lungau, Großarl und so weiter. Bei all den genannten Fällen - und derer gibt es noch mehr - fallen die Hauptbelastung und Verantwortung bei der Baubehörde 1. Instanz, sprich Bürgermeister, der unausweichlich einer immateriellen Befangenheit unterworfen ist. Eine Raumordnung wie beim bayerischen Nachbarn würde sehr hilfreich sein und der Bevölkerung authentische Politiker bringen.


Helmut Auer, 5071 Wals

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