In den SN war unlängst von einer Studie zu lesen (SN vom 18. 4.), die besagt, Einkaufszentren verlieren gegenüber Innenstadtlagen an Attraktivität. Zwar würde der Onlinehandel starke Konkurrenz bieten, das "Einkaufserlebnis" sei aber noch immer vorrangig. Im Gegensatz dazu die Meldung, die berühmten Ringstraßengalerien in Wiens Innenstadt kämpfen bereits mit leeren Geschäftslokalen und schwindenden Besuchern. Ein Geschäft nach dem anderen macht auch in der Salzburger Altstadt zu. Ein Unterwäschegeschäft begründet die Schließung z.B. mit den Worten "Besuchen Sie uns doch im Europark!" Der Salzburger Tourismus-Chef lobt weiters in einem Fernsehinterview den Oster-Tourismus als Umsatzbringer. Rekordzahlen bei ausländischen Gästen und Tagestouristen lassen Salzburgs Image gut dastehen. In Wahrheit ist das alles ein in den Medien verfälschtes Bild von gegenteiligen Tatsachen:
Die Altstadt Salzburgs ist ein Museum geworden, welches von Touristen auch als solches gesehen wird und von Einheimischen deswegen und aufgrund des schwindenden Angebots gemieden wird. Einzig kleine Spontankäufe wie Eis oder Souvenirs sind Umsatzbringer - der Tagestourist kauft in den Geschäften der Innenstadt aber nichts ein! Wir müssen die lokale Kaufkraft stärken, von den Einheimischen und benachbarten Bayern profitieren wir mehr als von den Rekordtouris. Der Onlinehandel ist ein nicht zu bremsender Faktor, dem mit Attraktivität in der Salzburger Altstadt ein Kontrapunkt gesetzt werden muss. Debatten um die Erreichbarkeit der Altstadt und engstirniges Denken bei Genehmigungen sind dabei seit langem Verhinderer einer positiven Stadtentwicklung! Allein am Universitätsplatz ist ein trauriges Maß an zugesperrten Geschäften erreicht. Und die Geschäfte, die aufsperren, spielen nur dem (Massen-)Tourismus in die Hände!