Leserbrief

Die erpressbare Volkspartei

Bislang war ich der Meinung, dass es die ureigene Angelegenheit einer politischen Partei ist, wen sie an ihre Spitze beruft. In Salzburg muss sich die ÖVP die Zustimmung des kleineren Koalitionspartners zur künftigen Landeshauptfrau mit der Abgabe von Ressorts (vermutlich der Arbeitsmarkt und die Vereine) erbitten. Nichts beweist den desaströsen Zustand der Volkspartei besser als diese Erpressung durch die FPÖ, die offen mit Neuwahlen drohen kann, sollten ihre Ansprüche nicht erfüllt werden.

Neuwahlen, die vermutlich Frau Marlene Svazek als Landeshauptfrau zur Folge hätten. Die unwürdige Schmierenkomödie der unflätigen Beschimpfung von Frau Edtstadler samt anschließender Bussi-Bussi-Versöhnung passt da gut ins Bild.

Der deutliche Rechtsruck der ÖVP hat ihren Absturz offenbar nur beschleunigt. Sie ist in meiner Wahrnehmung weder eine Partei der Mitte noch christlich-sozial - quasi ein doppelter Etikettenschwindel. Dass die Partei daraus ihre Lehren zieht, ist angesichts dessen, was sich in der Bundespolitik gerade abzeichnet, leider nicht zu erwarten.

Erhard Sandner, 5081 Anif

Aufgerufen am 18.09.2025 um 11:37 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/die-volkspartei-172151011

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