Zum Leserbrief von Frau Nobbe (SN, 18. 2.):
Woher der Wert kommt, dass bei einer um 10 km/h höheren Autobahngeschwindigkeit "ein Dieselauto" um 1/8 Liter Diesel auf 100 km mehr benötigt als bei 130 km/h, ist völlig nebulos. So ist der Dieselverbrauch nicht nur von der Geschwindigkeit, sondern u. a. vom Hubraum, der PS-Anzahl, der Zylinderanzahl, der Drehzahl, der Fahrweise usw. abhängig.
Auch die Vorstellung, dass ein Autofahrer 800 km/Monat mit 140 km/h fährt, ist sehr lustig. Ziemlich gleich, welche Quelle man nimmt (Mikrozensus, Ö. Verbraucheranalyse, VCÖ, …) zeigt sich, dass Pkw in Österreich zwischen 13.000 und 14.000 km im Jahr gefahren werden; Diesel-Pkw etwas mehr. Das beinhaltet aber innerörtlichen Verkehr, Landes- und Bundesstraßen sowie Schnellstraßen und Autobahnen. Rund die Hälfte aller Fahrten sind kürzer als fünf Kilometer (10% laut VCÖ sogar kürzer als einen Kilometer!) und sind daher schon vom Typ her keine Autobahnfahrten mit 140 km/h. Wie sollen bei 13.000 oder 15.000 km/Jahr inklusive der Autobahnfahrten da fast 10.000 km nicht allgemein auf Autobahnen (sondern auf Autobahnen mit einer Geschwindigkeit von 140 km/h) zusammenkommen?
Für den Umweltbereich erscheint es nicht als positiv, durch fachlich nicht fundierte Daumenrechnungen Panik zu erzeugen. Und selbst wenn man den Wert von zusätzlichen 33 Millionen Diesel von Frau Nobbe heranziehen würde, stellt er nur einen Anteil von 0,4% des Dieselverbrauchs von 8300 Millionen Tonnen pro Jahr (2018) dar.