Fritz Dittlbacher stellte am Dienstag, 25. Oktober, im Hauptabendprogramm von ORF 1 in seinem Beitrag "Menschen und Mächte - Still gestanden" u.a. die berechtigte Frage nach der Bedeutung und Aufgabe des Bundesheeres heute und in Zukunft - eine wichtige, nicht nur für Österreich, sondern auch für den Frieden in Europa und weltweit wichtige Frage.
Ja, wozu und wem dient das Bundesheer? Bei Katastropheneinsätzen im In- und Ausland ist das Bundesheer unersetzlich, es vollbringt großartige Leistungen.
Waffen und Schießübungen sind dafür nicht erforderlich - wozu auch? Wenn wir in Zukunft unsere Neutralität bewahren und ernst nehmen, brauchen wir meiner Überzeugung nach um unsere Zukunft keine Angst zu haben - und brauchen daher auch keine Waffen zur Verteidigung, die wir, als kleines Land, sowieso nicht schaffen würden. Es würden nur viele Tote und unermessliches Leid zu beklagen sein. Ist das sinnvoll und menschlich?
Ich schlage daher vor, anstelle des Bundesheeres einen Katastrophendienst - KADI - entsprechend auszustatten, um den Menschen in Österreich, Europa und weltweit auch in Zukunft wertvolle Dienste leisten zu können. Junge Männer und Frauen könnten dann die Entscheidung treffen, sich als Zivil- oder Katastrophendiener/-innen für die Gesellschaft zu engagieren - sicher sinnvoller und wertvoller, als vor Vorgesetzten "Habt acht stillzustehen" und in Waffenkunde und Waffeneinsatz unterrichtet zu werden.
Ich bin wie die Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner überzeugt: "Keinem vernünftigen Menschen würde es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden" - und so kann auch Waffengewalt nicht mit Waffen zu Friedensverhandlungen führen.