Österreich ist in beängstigender Weise vom russischen Erdgas abhängig. Man hofft, die kommenden Monate mit den Reserven auszukommen. Was dann? Bisher geschieht nichts. Wenn mir im Privatem das Heizöl oder das Trinkwasser auszugehen droht, beginne ich sofort zu sparen und tue etwas und warte nicht, bis sich die Regierung zu irgendwelchen Maßnahmen entschließt oder Abu Dhabi vielleicht in drei oder fünf Jahren Flüssiggas liefern kann.
Als einer der schon einen Krieg miterlebt hat, frage ich mich, warum schalten wir nicht augenblicklich die abendliche Festbeleuchtung der Städte und aller meist bis Mitternacht oder länger angestrahlten öffentlichen Gebäude und Denkmäler, der Kirchtürme, Schlösser und anderer Sehenswürdigkeiten zwischen Boden- und Neusiedlersee ab oder reduzieren sie wenigstens drastisch? Der so eingesparte Strom wäre bei reduzierter Gasabnahme für die heimische Industrie verfügbar, die wir ja nicht stilllegen wollen. Das tut uns allen sicher weniger weh und ist mit dem Leid der Ukrainer nicht im Entferntesten vergleichbar. Geht man einen Sparschritt weiter, könnte man bei der Beleuchtung von Hausfassaden, Kaufhäusern, Tankstellen und Werbetafeln, ja sogar bei der Straßenbeleuchtung augenblicklich Energie sparen. Gut tun würde das Verschwinden des ausufernden nächtlichen "Lichtschmutzes" sicher auch den darunter leidenden Insekten und Vögeln.