Zum Brief an die SN von DI Dr. Ginzinger (SN v. 27. Mai):
Ich hätte mir eine etwas differenziertere Sichtweise erwartet. Dr. Ginzingers Argumente sind mehrfach zu widerlegen.
- Warum zum Beispiel müssen schwache Wildtiere durch intensivere Bejagung entnommen werden? Die Gesetze der Natur sehen da immer schon auch eine natürliche Entnahme vor und das muss ja nicht unbedingt der Mensch sein.
- Wenn er "die blutige Tötung durch Bären und Wölfe" anspricht, appelliert er an das Mitleid der Menschen, was seine Theorien emotional untermauern soll.
- "Die Bienenhaltung wird durch Bären eingeschränkt" - seien wir doch ehrlich: Wie viele Bären plündern täglich Bienenstöcke? Die Statistik spricht da eine etwas andere Sprache.
- "Bedrohung von Menschen" und "Verlust von unbeschwerten Wanderungen" sind eine absolut unzulässige Panikmache, die Hysterie erzeugen soll.
- Es gibt übrigens auch in Österreich noch "große Waldgebiete", in denen sehr wohl Platz für Bären und Wölfe ist.
Wenn es DI Dr. Ginzinger nur um den "Nutzen für unsere Kulturlandschaft und Natur" geht, finde ich das eine sehr einseitige und eingeschränkte Sichtweise. Sehr bedauerlich, aber typisch für die heutige Zeit: Was keinen Nutzen hat, hat auch keine Daseinsberechtigung. Man könnte diesen erschütternden Kernsatz noch weiter entwickeln, das würde dann aber wohl in eine philosophische Diskussion über die Existenzberechtigung von Lebewesen abgleiten und da wäre dann "die Beurteilung der Prioritäten" doch in Frage zu stellen.