Es bestärkt die allgemeine Unzufriedenheit im Lande wenn nicht nur an den Stammtischen sondern auch in seriösen Medien jede Entscheidung der Regierung kritisiert und hämisch kommentiert wird. Ein gutes Beispiel liefert Alfred Pfeiffenberger in den SN vom 16. September ("Wer 2500 Euro brutto im Monat hat, muss sich fürchten") mit seiner Glosse zur Pensionsanpassung, wenn er meint, die Regierung habe ab einem Pensionseinkommen von 2.500 Euro "keine Hemmungen mehr, den Bürgern ins Geldbörse zu greifen". Allein die Sprache ist verräterisch: Den Bürgern wird nämlich nicht (mittels Steuererhöhungen) etwas weggenommen, sondern höhere Pensionseinkommen werden nur mit einem Fixbetrag erhöht. Dieser Fixbetrag beträgt immerhin 67,50 Euro pro Monat und ist damit höher als die Erhöhung der Pensionen, die unter 2500 Euro monatlich liegen. Der Bezieher einer (Mindest-)Pension von 1300 Euro würde sich über eine Erhöhung von 67,- Euro freuen, denn seine Pension erhöht sich - trotz voller Inflationsabgeltung -um nur 35,10 Euro. Soviel zu Gerechtigkeit bzw. Ungerechtigkeit von prozentuellen Erhöhungen.
Es stimmt schon, dass Menschen mit höheren Pensionen auch mehr ins System eingezahlt haben, aber insgesamt wurde und wird zu wenig eingezahlt, sonst müsste der Staat nicht jährlich rund 30 Milliarden zuschießen, was neben anderen Faktoren wesentlich zur aktuellen Staatsverschuldung beiträgt.