Wenn die drei Schwestern von Goldenstein gewusst hätten, welche Lawine sie durch ihre Rückkehr ins Schloss lostreten, wären sie wahrscheinlich lieber in Kahlsperg geblieben und hätten dort einen ruhigeren Lebensabend genießen können. Oder ist es vielleicht sogar umgekehrt? Wollten sie einige Sachen klären, die ihnen am Herzen liegen?
Wie sollte es anders sein, als dass es hauptsächlich um Geld geht, das die eine der Nonnen - alle drei? - besitzt, ob aus Ersparnis oder Erbschaft, wissen nur sie. Eines steht aber auch fest: Sie haben beim Eintritt ins Kloster einmal das Gelöbnis der Besitzlosigkeit abgelegt. Das beißt sich jetzt die Katze aber ganz schön in den Schwanz, oder?
Nun hat die Sache eine unerträglich mediale Aufmerksamkeit erreicht, sodass eine vernünftige und konstruktive Aufarbeitung der verschiedenen finanziellen Gemengelagen gar nicht mehr möglich erscheint. Jetzt haben bereits die Rechtsanwälte das Sagen und es geht dabei um das Stift Reichersberg, das - zusammen mit der Erzdiözese Salzburg - die Oberhoheit über das Schloss Goldenstein inzwischen inne hat.
Die drei betagten Schwestern streiten jetzt - mit Hilfe eines Anwalts - mit dem Propst des Stiftes um ihre Rechte und vor allem um "ihr" Geld. Ausgang ungewiss, aber für meinen Lebensabend wünsche ich mir einmal ruhigere Zeiten, als ständig vor dem Kadi kämpfen zu müssen! Es ist dringend nötig, jetzt eine Mediation zwischen den beiden Parteien herbei zu führen und Ruhe in die aufgeheizte Causa zu bringen, denn das wäre auch im Sinne einer christlichen Gemeinschaft.