Zum Thema Buslinie 17 eine Stellungnahme eines "Betroffenen": Seit 15 Jahren wohne ich in der Rennbahnsiedlung in Salzburg und musste bis vor kurzem warten, dass die Siedlung auch vom öffentlichen Nahverkehr "entdeckt" werde. Langjährige Bewohner wie die - leider schon verstorbene - Univ.-Doz. Prof. Inge Übleis wussten zu berichten, dass seit mindestens 35 Jahren Petitionen an die Stadtregierung gerichtet wurden, um diesen blinden Fleck des ÖPNV zu erschließen.
Jetzt endlich wurde eine Buslinie (Nr.17) in unser Wohngebiet installiert. Und schon regt sich die Autolobby sehr vehement auf, dass "Ungetüme" am Ignaz-Rieder-Kai unterwegs seien, die den Verkehr behindern; und obendrein seien die Busse ständig in Leerfahrt unterwegs.
Zu ersterem: Es sind seit jeher ganz andere "Ungetüme" in der Gegend unterwegs, wie z. B. Müllautos, große Busse, die von der Eisarena in die Straße einbiegen und ihre Fracht zum Bestimmungsort bringen, weiters sind täglich große Lkw notwendigerweise zum einzigen Nahversorger (weit und breit) unterwegs und auch Baustellenfahrzeuge sind hier regelmäßig im Einsatz. All diese Fahrzeuge sind mindestens so groß und meist erheblich größer, als die von Albus eingesetzten Fahrzeuge, und verkehren ganz normal. Das Scheinargument vom "Ungetüm" entlarvt sich daher von selbst.
Zum zweiten Punkt: Die Auslastung des Busses, den ich seit Anbeginn mehrmals die Woche benutze, war aus der Perspektive eines Betroffenen gesehen immer mit mehreren Personen (vier bis zehn) gegeben. Natürlich bin ich abends auch schon einmal allein im Bus gesessen. Das habe ich in ähnlicher Weise aber auch schon in mehreren anderen Buslinien beobachtet.
Und für begeisterte Zu-Fuß-Geher gebe ich zu bedenken: Es macht durchaus einen Unterschied, ob man im fortgeschrittenen Alter zur nächsten Station 700 m (Haltestelle Finanzamt), 900 m (Haltestelle Volksgarten) oder über die Brücke ca. 1000 m (Haltestelle Faistauergasse) rennen muss, oder den Komfort einer Station im nahen Einzugsbereich vorfindet.
All jene, mit denen ich im Bus bisher ins Gespräch kam, sind jedenfalls sehr froh über die neue Busverbindung. Das betraf sowohl jüngere als auch ältere Semester. Und noch eine Anregung an die Busverantwortlichen: Ursprünglich hatte es die Überlegung gegeben, die Linie weiter zu führen bis Salzburg-Süd, zumindest bis zum Bahnhof Aigen (mit Umkehrmöglichkeit). Das würde eine Anbindung an Linie 7 und die Regionalbusse ermöglichen und die Bewohner rund um die Waldburgergasse auch mit eigener Haltestelle einbeziehen.