Leserbrief

Fahrplanwechsel halbiert Öffi-Angebot in Hallein-Rif

Der Fahrplanwechsel am 10. 12. 2023 wird als bedeutender Fortschritt für den Tennengau dargestellt. Die verbesserte Anbindung von Orten wie St. Koloman, Adnet und Abtenau (sowie dem Lammertal) ist zweifellos erfreulich und überfällig.
Allerdings wird an anderen Stellen das öffentliche Verkehrsangebot drastisch verschlechtert, was bisher kaum kommuniziert wurde und daher nur wenig Aufmerksamkeit erregt hat. Nun sind die neuen Fahrpläne in den diversen Anwendungen verfügbar und lösen im rund 4000 Einwohner/-innen zählenden und stark wachsenden Rif Bestürzung aus.

Es gibt zahlreiche Einzelbeispiele, wo Menschen in Rif nun nach der Prüfung des neuen Fahrplans vor große Herausforderungen in ihrem täglichen Leben gestellt werden. Ich will hier nun nicht diese Einzelfälle anführen und denke, dass die betroffenen Personen ihrerseits nach Lösungen für ihre Fälle suchen werden.

Hauptgrund für die Probleme ist die allgemeine Reduzierung der Verbindungen, die eine Halbierung der Fahrten im Ortszentrum Rif nach sich zieht. Wir haben die Ankünfte und Abfahrten in Rif Ortszentrum für alle Linien (170, 175, 45/44 und 35) zusammengezählt und stellen tatsächlich fest, dass es beinahe 60% weniger Verbindungen geben wird - dies betrifft in gleichem Maß die Fahrtrichtungen Hallein und Salzburg. Dass es bei einem Fahrplanwechsel zu Anpassungen kommt, liegt in der Natur der Sache, aber hier wird das Angebot schlagartig massiv verschlechtert, ohne dies auch nur ansatzweise mit der Bevölkerung zu kommunizieren.

Besonders betroffen werden die zahlreichen Pendler/-innen in die Landeshauptstadt und nach Hallein sein. Wer beispielsweise mit dem Bus nach der Arbeit oder nach der Schule von Salzburg nach Rif fahren will, hat wegen der Streichung der Linie 35 ins Ortszentrum im neuen Fahrplan nur noch halb so viele Verbindungen. Und ganz besonders bitter wird es am Wochenende. Hier wird statt dem bisherigen Halbstundentakt nur noch ein Stundentakt angeboten.

Es ist unabhängig von allen groß angekündigten Zielsetzungen des Landes in Richtung einer nachhaltigeren Mobilität im Bundesland in allen Plänen und Konzepten jedenfalls zu befürchten, dass die Menschen in Rif nach Umsetzung dieses Fahrplanwechsels dann noch deutlich öfter das Auto nutzen werden. Auch um in die ohnehin verkehrstechnisch überlastete Landeshauptstadt zu gelangen. Wundern sollte man sich über diese Entwicklung mit all ihren Konsequenzen dann bitte nicht.

Ich rege daher schon jetzt eine maßgebliche Überarbeitung des geplanten Fahrplans an, der ein zumindest annähernd gleich bleibendes Öffi-Angebot für die 4000 Riferinnen und Rifer sichern muss. Eine Verbesserung zu fordern scheint unter diesen Umständen traurigerweise beinahe utopisch.


Jakob Pöhacker, 5400 Hallein-Rif

Aufgerufen am 09.10.2025 um 10:37 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/fahrplanwechsel-oeffi-angebot-hallein-rif-149623147

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