Ich möchte zum Kommentar "Gott Kupfer lebt hier nicht mehr ... " (SN, 18. Mai) von Helmut Schliesselberger noch etwas hinzufügen: Mit dem Niveauverlust der Matura hat er natürlich recht. Die so genannte standardisierte kompetenzorientierte Reifeprüfung wurde mit dem Ziel eingeführt, Leistungen objektiv vergleichbar zu machen und den Universitäten somit eine Hilfestellung im Aufnahmeverfahren zu gewähren. Dies ist jedoch nie so geschehen, weil die Lehrkräfte selbst die Arbeiten ihrer Maturantinnen und Maturanten korrigieren, dies war schon vor der Coronapandemie der Fall. Schon damals habe ich eine Nivellierungstendenz, nicht nur in Mathematik, sondern ebenso in Deutsch festgestellt. Man sollte auch nicht von einer standardisierten kompetenzorientierten Reifeprüfung sprechen, wenn die Note der achten Klasse in das Maturaergebnis miteinberechnet wird, was während der Coronapandemie eingeführt und beibehalten wurde. Der Grund für diese von oben durchaus gewünschte Nivellierung könnte sein, dass wir am Gymnasium immer mehr ausländische Kinder haben, für deren Förderung viel zu wenig Ressourcen bereitgestellt werden, die aber auch die Matura bestehen sollen. Es ist ein ziemlich scheinheiliger Weg, diese Problematik so zu vertuschen, indem man die Anforderungen herabsetzt, was sich schlussendlich auf die mangelhafte Ausbildung jedes Maturanten und jeder Maturantin auswirkt.