Als Beteiligter im Grundzusammenlegungsverfahren Neumarkt halte ich fest, dass die LUA mit ihren Einbringungen bei der naturschutzrechtlichen Verhandlung bzw. mit der Befassung der Medien weder sich selbst noch dem Naturschutz einen Gefallen getan hat. Und zwar aus folgenden Gründen:
1. Die Flurbereinigung ist, anders als behauptet, nicht nur ein Vorteil für die Bauern, sondern liegt auch im öffentlichen Interesse, weil die Gemeinde im Südosten des Stadtgebiets Probleme mit dem Oberflächenwasser elegant lösen kann und gemeindeeigene Straßen rückgebaut werden.
2. Als Ausgleich für die Erleichterungen bei der Bewirtschaftung werden gesetzesgemäß Flächen für die Anlage von Biotopen aufgebracht. Der Hartlgraben, ein offenes Fließgewässer mit beidseitig uferbegleitenden Wiesenstreifen und fast einem Hektar Größe, bedeutet neben unzähligen weiteren neu anzulegenden Landschaftselementen eine massive ökologische Aufwertung der Flächen, die es alle ohne Grundzusammenlegung nicht gäbe.
3. Der aus Deutschland stammende Lukas Bofinger bezeichnet die Vergrößerung der Feldstücke von einem halben Hektar auf ein Hektar als Affront gegen den Naturschutz, wohlwissend, dass in seiner Heimat Schlaggrößen in der Dimension des gesamten Zusammenlegungsgebiets nicht selten sind.
4. Von der LUA wird komplett ignoriert, dass, bedingt durch das Bauernsterben, die Flächen von immer weniger Bewirtschaftern genutzt werden. Mit dem Effekt, dass die Feldstücke automatisch zusammenwachsen.
5. In der gesamten LUA gibt es keine landwirtschaftliche Kompetenz, was zu einer völligen Verkennung der lw. Realitäten führt. Niemand aus dieser Abteilung könnte am Wallersee einen Betrieb führen, alle wissen aber genau, was man den Bauern dort zumuten kann.
6. Die Kritik der LUA ist eine Ansammlung stereotyper Vorwürfe, die man generell immer wieder an die Landwirtschaft richtet. Im Fall von Neumarkt bleibt unklar, was die LUA eigentlich will. Eine Ausweitung des Europaschutzgebiets "Wenger Moor"? In jedem Fall würden weitere Auflagen im Verfahren dazu führen, dass für die Bewirtschafter die Nachteile die Vorteile überwiegen und der mühsam errungene Konsens verloren geht. Der Hauptverlierer wäre dann aber der Naturschutz.
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