Leserbrief

Gewerkschaften sind notwendig

Nicht verstehen konnten wir den Leitartikel von Herrn Fröschl vom 9. Februar. Das Argument, dass man eh schon zu wenig Pflegepersonal hat und deshalb nicht mehr zahlen kann - da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Um die Kräfte für die Pflege einer immer älter werdenden Bevölkerung sicherzustellen, wird man Geld in die Hand nehmen müssen. Die Attraktivität eines Berufs hat auch mit Gehalt und Arbeitszeit zu tun. Deshalb kann eine 35-Stunden-Woche ein wichtiges Argument für die Ergreifung des Pflegeberufs sein. Dafür müssen zukünftige Budgets umgeschichtet werden und lieb gewonnene Zöpfe abgeschnitten werden.
Erst wenn man einen eigenen nahen Angehörigen in der Pflege hat, fängt man an umzudenken. Da dies derzeit von der Politik nicht so erkannt wird, nimmt die Gewerkschaft als wichtiges Korrektiv diese Rolle wahr. Gewerkschaften sorgen grundsätzlich dafür, dass in einer Gesellschaft des Umbruchs die große Mehrheit der Arbeitnehmer nicht zu den Verlierern dieses Prozesses wird. Deshalb ist der Versuch, die Gewerkschaft weichzuklopfen, auch kein kluger Ansatz. Sie haben über Jahrzehnte in Österreich als ein Sozialpartner eine verantwortungsvolle Rolle gespielt und mit zu unserem derzeitigen Wohlstand beigetragen. Immerhin gehören wir zu den reichsten und sichersten Staaten der Welt.


Monika u. Hans Georg Wallner, 5722 Niedernsill

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