Mit großer Sorge beobachten wir die geplanten Umwidmungen im Entwurf des Räumlichen Entwicklungskonzepts 2026 der Stadt Salzburg. Davon betroffen ist auch das Grundstück zwischen Überfuhrstraße und Wehrle-Diakonissenkrankenhaus. Unverständlich ist, dass ausgerechnet die Grünen der Stadt Salzburg diese Verbauung unterstützen, obwohl sie selbst Bodenschutz, Erhalt natürlicher Lebensräume, Reduktion des Flächenverbrauchs und die Bewahrung gesunder Böden zu ihren Kernzielen zählen.
Besonders irritiert uns die Rechtfertigung, man würde "gleichwertige Grünflächen" schaffen, indem an anderer Stelle Ersatzflächen ausgewiesen werden. Eine solche Kompensation ist weder ökologisch noch logisch möglich. Ein innerstädtisches Grünland ist in seinen Funktionen - Kaltluftentstehung, Hochwasserschutz, Artenvielfalt, Bodenqualität, Naherholung und landwirtschaftliche Nutzung - standortgebunden und daher nicht ersetzbar. Eine verbaute Fläche ist für immer verloren!
Hinzu kommt der Widerspruch zwischen Stadt- und Landespolitik. Während die Landes-Grünen, allen voran Landesvorsitzende Martina Berthold, zuletzt strikten Bodenschutz, weniger Flächenverbrauch und den Erhalt bestehender Grünräume forderten (Presseaussendung Die Grünen vom 28. 5. 2025), verfolgt die Stadtpolitik das genaue Gegenteil. Es entsteht der Eindruck, dass innerhalb derselben Partei zwei vollkommen unterschiedliche Linien existieren. Wir fragen daher: Ist Grün wirklich noch grün? Und wie sollen Bürgerinnen und Bürger Vertrauen in eine Partei haben, die ihre eigenen Ziele nicht einhält?
Wir sprechen uns klar gegen jede weitere Umwidmung von Grünland aus. Bestehende Grünflächen müssen erhalten bleiben, ohne fragwürdige Tauschgeschäfte, ohne Schönrechnerei und ohne irreversible Eingriffe in wertvolle ökologische Räume.