Zu ",Hausbesuche ohne Gnade': ÖVP empört über Posting auf der Facebook-Seite von Marlene Svazek" (SN vom 11. 7.): Hasspostings sind grundsätzlich zu verurteilen, noch dazu wenn sie auf einer offiziellen Facebook-Seite einer Parteichefin erscheint. Die ÖVP ist zu Recht empört, was den Parteisprecher dieser Partei nicht zu einer Entschuldigung verleitet, sondern zu weiterer Verschmähung. Wir lernen sichtlich nicht aus der Geschichte, sonst würde man mit Worten anders umgehen.
Dieselben Schmähreden und Verunglimpfungen von Politikern gegen Andersdenkende, damals ohne die sozialen Medien, haben nach dem Ersten Weltkrieg in der Weimarer Republik durch aufgewiegelte Menschen zu etlichen Politikermorden geführt. Auch die jüngste Vergangenheit mit dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke 2019 zeigt, was Verhetzung durch politisch andersdenkende Parteien anrichten kann.
Ich möchte alle Politiker welcher Parteizugehörigkeit auch immer auffordern, Mäßigung der Worte zu üben, jegliche Hetze einzustellen und zu einer sachlichen Auseinandersetzung zurückzukehren. Das würde auch dem Vertrauen von uns Bürgen in die Politik guttun.