Junge Träger legendärer Namen - wie Hermann Fröschl schreibt - haben immer hohe Erwartungen zu erfüllen, die sich nicht selten als schwer zu bewältigende Aufgaben und Hypotheken herausstellen und zum Gelingen vor allem ein gutes Steh- und Durchsetzungsvermögen und darüber hinaus Charakterstärke erfordern. Alexander Pröll hat als neuer Staatssekretär im Kanzleramt unter anderem eine für den Staat entscheidende Weichenstellung zu meistern und die noch immer sehr verbreitete und traditionelle Bundesbürokratie so weit wie möglich durch digitale Funktionen und Leistungen zu ersetzen. Dabei kommt ihm für seine geplante mehrjährige Digitalisierungswelle weitgehend der Pensionierungsschub der Beamten entgegen. Technologisch stehen dabei geeignete moderne Hilfsmittel, Lösungsmodelle und eine technikaffine Generation zur Verfügung. Er und seine Leute haben es in der Hand, den Staat bedeutend effektiver, funktioneller und sparsamer zu gestalten. Immerhin kostet ein Bundesbeamter etwa 130.000 Euro pro Jahr - etwas teuer für Korrespondenz, Berichts- und Bescheiderstellung und Registratur. Für die neue Regierungsmannschaft stehen nun hoffentlich klar definierte, transparente und erkennbare Leistungen und nicht wie zu Zeiten des Oberblenders Sebastian Kurz vor allem salbungsvolle Ankündigungen, Schmäh und Schwadronaden im Vordergrund. Deren Bilanz waren Schulden, kollektives Versagen, Rücktritte und endlose parlamentarische Untersuchungsausschüsse. Stocker und Co. arbeiten hoffentlich solide.