Leserbrief

Können wir etwas daraus lernen?


Die Medienberichte über die Schwesterngemeinschaft der Chorfrauen in Goldenstein haben innerkirchlich und darüber hinaus in den letzten Tagen für einige Aufregung gesorgt - und Vorurteile geschaffen. Als emeritierter Bischofsvikar für die Orden von 2001 bis 2014 habe ich seitens der Erzdiözese Salzburg die Gemeinschaft kennengelernt und begleitet.

Für die Beiträge in den SN vom 6. September von Barbara Haimerl und vor allem von Dr. Walter Grafinger, ehem. Präsident des Landesgerichts Salzburg, bin ich sehr, sehr dankbar! Sie haben Klarheit und Sachlichkeit in die überemotionalisierte Causa gebracht.

Mir stellt sich bei solchen und ähnlichen Anlässen und Ereignissen immer die Frage: Können wir etwas daraus lernen? Schwierigkeiten, Schmerzen, Probleme - egal, welche Ursachen sie haben - sind oft beste Gelegenheiten, Neues zu erkennen und zu lernen. Sonst ist es ja "schade um das Kapital des Schmerzes".

Ich sehe im gegenwärtigen Fall folgende Lehren, die man daraus ziehen kann - und soll:

1. Verträge (Versprechen) sind einzuhalten! Unverlässlichkeit schafft immer Chaos und Korruption und blockiert die Wahrheit.

2. Emotion und Vernunft müssen einander stützen, nicht unterdrücken.

3. Ohne Versöhnung (Vertöchterung?) gibt es keinen Frieden, sondern nur Distanz, soziale und psychische Kälte und Krieg. Das wollen wir nicht.

Dr. Matthäus Appesbacher, 5020 Salzburg

Aufgerufen am 09.09.2025 um 01:19 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/koennen-184120483

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