Leserbrief

Korruptionsranking 2024

Von nun an geht's bergab. Wir verlieren international an Boden. Diesen Eindruck muss man gewinnen, wenn Österreich beim Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International (TI) satte fünf Ränge zurückversetzt wird. Wir sind derzeit auf Platz 25 zu finden. Im Vorjahr lagen wir noch auf Platz 20. Wie kann das so schnell vonstattengehen, fragt man sich. Die Antwort wird wohl darin zu finden sein: wiederkehrende Politskandale, persönliche Bereicherung, selbstherrliche Freunderlwirtschaft und das stete Untergraben der Medienunabhängigkeit sind Dinge, die das Vertrauen in die Demokratie untergraben. Das derzeitige Theater rund um die Regierungsbildung ist ebenfalls nicht förderlich. Ein Umdenken - und zwar ein schnelles - wäre nötig, sonst kann es passieren, dass wir künftig sogar unter den Top-Absteigern zu finden sein werden. Das wirklich Schlimme daran ist, dass die Leidtragenden - wie so oft - nicht die Verursacher selbst sind, sondern alles wieder irgendwie und irgendwann auf die Bevölkerung, sprich die Steuerzahler, abgewälzt wird. Das Ansehen Österreichs als Wirtschaftsstandort ist mit Platz 25 nicht förderlich, vielmehr ist es Ausdruck des schwächelnden Zustands unserer Republik. Saubere Politik und saubere Verwaltung sind gefragt. Sie sind unabdingbar für das Vertrauen in eine Demokratie. "Vertrauen ist gut, Kontrolle besser", so läuft's leider im Land von "Tango Korrupti, wenn einer draufkommt und entpuppt di".


Renate Ratzenböck, 5723 Uttendorf

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