Leserbrief

Kürzung der Lernhilfe verstärkt soziale Ungleichheit

Kinder erben die Armut der Eltern. Und sie können sich dagegen nicht zur Wehr setzen, wenn die Politik nicht hilft gegenzusteuern. Dafür braucht es vor allem eine qualitätsvolle Elementar- und Schulbildung, die dazu beiträgt, gleiche Chancen für alle Kinder herzustellen und die niemanden zurücklässt. Hier ist noch viel zu tun (z. B. beim Ausbau ganztägiger Angebote) und darum sind Aktivitäten wie die Lernhilfe des Verein Viele von großer Bedeutung für bildungsbenachteiligte Familien mit und ohne Migrationshintergrund. Und nun steht ein solches Angebot auf der Kippe, weil der Bund rund 100.000 Euro Förderung streicht, weil eventuell auch asylbewerbende Kinder in den Genuss kommen könnten.
Neben der geplanten Kürzung der Mindestsicherung, die viele Salzburger Familien treffen wird, eine weitere Maßnahme, die soziale Ungleichheit verstärkt, Armut weiter verfestigt, Integration verhindert und zur Spaltung unserer Gesellschaft beiträgt. Argumentiert wird zwar wieder einmal mit dem Asyl-Thema, treffen tut es aber alle. Denn hier geht es um alle Salzburger Kinder, die solche Unterstützungsangebote brauchen, damit sie ihre Zukunft gestalten können und unser Bildungssystem sozial durchlässiger wird. Hier wird Zukunft zerstört!


Dr. Eva Stöckl, Leiterin AK SozialpolitikSalzburg

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